Nachdem die Münchener Band Marathonmann 2021 mit ihrem Unglugged-Album einmal „Alles auf Null“ gesetzt haben, starten sie mit ihrem fünften Studioalbum „Maniac“ soundtechnisch in die Vollen. Die 80er haben den Fluxkompensator angeschmissen und den Sound ins Jahr 2023 transportiert. Am 19.05.2023 erscheint „Maniac“ über Redfield Records. Gefeiert wird der Release bei exklusiven Clubshows am 18.05. in München (Substanz), am 19.05. in Köln (Tsunami Club) und am 20.05. in Hamburg (Astra Stube).
Der erste Track des Albums ist zeitgleich der Titeltrack – „Maniac“. Ein Song, der von Sekunde eins an unter die Haut geht. Er steigert langsam seine Intensität bis er nach und nach explodiert. Der Song ist Wahnsinn. Der nächste Song trägt den Namen „Feuer“ und zieht das Tempo einmal gehörig an. Insbesondere die Gitarren dominieren den Song. Weiter geht’s mit „AURYN“ – die erste Singleauskopplung aus „Maniac“, die im Dezember 2022 erschien. „AURYN“ hat den ein oder anderen im ersten Moment vor den Kopf gestoßen, da der Song anders war als gewohnt. Allerdings kann sich niemand der Macht des „AURYN“ entziehen.
Mit „Diamant“ folgt eine weitere Singleauskopplung der Band. Für mich einer der größten Ohrwürmer des Albums und man darf an dieser Stelle das dazugehörige Musikvideo mit ganz besonderem Special Guest nicht unterschlagen. Beim Anblick von K.I.T.T. hat mein kleines 80er Kinderherz höhergeschlagen. Der nächste Song „1985“ war ebenfalls eine Single. Von mir gibt’s hier schon einen kleinen Liebhaberpunkt, da es sich hier um mein Geburtsjahr handelt. Ansonsten ist der Song musikalisch und inhaltlich intensiv und spiegelt eine Zerrissenheit sowie Neuanfang wider. „Einraumleben“ geht zwischen zweit starken Singleauskopplungen leider ein wenig unter. Ein guter Song, aber er steht ein wenig im Schatten zwischen „1985“ und „Du Bist Die Nacht“. Dieser erschien als Doppelsingle mit dem Song „Tie Fighter“. Auch wenn es bei „Tie Fighter“ tatkräftige Unterstützung von Maffai gab, ist für mich „Du Bist Die Nacht“ textlich und musikalisch einer der stärksten Songs des Albums.
„Clock Tower“ ist anders. Er hat eine dunkle Aura, der fast mechanische Gesang von Michi geht unter die Haut. Dennoch ist der Song mutmachend. Erfrischend danach ist „Alone In The Dark“. Die Stimme von Lana (von KOCHKRAFT DURCH KMA) harmoniert wahnsinnig gut mit der markanten Stimme von Michi. Dieser Song erscheint parallel zum Album als Single. Ein weiterer intensiver Song ist „Haze“. Der Sound ist sehr reduziert. Der Text geht unter die Haut. Mit „Almanach“ folgt ein schnellerer Song, der die Stimmung wieder hochreißt. Ebenfalls ein starker Song ist „The Void“. Dieser Song hat eine ganz besondere Energie und zieht einen mit. Der Rausschmeißer des Albums heißt „Out Run“ und bildet einen runden Abschluss für „Maniac“.
Mit „Maniac“ schaffen Marathonmann ein Wechselbad der Gefühle zwischen Sehnsucht nach Vergangenem und Aufbruch ins Neuland. Mit diesem Album läuten sie die nächste Ära ihrer Geschichte ein. Allerdings war die größte Beständigkeit im Sound von Marathonmann schon immer die Veränderung. Sie folgen keinen bestehenden Wegen, sondern hatten schon immer den Mut ihren eigenen zu finden. Außerdem machen sie die Musik, die sich für sie richtig anfühlt, anstatt dem „Schema F“ zu folgen und noch einmal das zu reproduzieren, was in der Vergangenheit funktioniert hat. Man merkt bei „Maniac“ in jeder Zeile, in jeder Note und jedem Arrangement das Herzblut und die Liebe zum Detail. Diese Liebe gemischt mit dem Mut stets ihren eigenen Weg zu beschreiten, macht Marathonmann zu einer der spannendsten Bands unseres Landes mit denen es nie langweilig wird.
Tracklist
Maniac
Feuer
Auryn
Diamant
1985
Einraumleben
Du Bist Die Nacht
Clock Tower
Alone In The Dark
Tie Fighter
Haze
Almanach
The Void
Out Run
Fotocredit: Johhny Goeres