Loose Lips ist eine dreiköpfige Rockband aus Oldenburg in Niedersachsen. Nachdem sich Jelto (Drums), Enno (Gitarre) und Joel (Bass/Gesang) im September 2019 zusammengefunden haben, nahmen sie noch im gleichen Jahr ihre ersten Demos auf, darunter zwei Songs, die bereits als Demos von Joel bestanden. Abwechslungsreiches Songwriting, eingängige Melodien und heavy Sounds bilden schon hier die Essenz der Band. Die drei Anfang 20er entdeckten dabei schnell ihre Leidenschaft für Musikproduktion und Recording. Nun erscheint ihr erstes Album „Melancholia“ und was dieses zu bieten hat, erfahrt ihr hier.
Jacky: Ich musste eben zwei Mal nachschauen als ich gelesen habe, dass die Band aus Oldenburg kommt. Der Sound ist so gar nicht angelegt, wie man ihn von jungen, deutschen Band gewohnt ist. Er klingt viel größer und internationaler als man es einer Band aus der Studi-Stadt zutrauen mag und dann auch noch für ihr erstes Album. Die Strukturen sind klar aufgestellt und es scheint schon so als ob alles an seinem rechten Platz wäre. Es geht nahezu nichts durcheinander oder wirkt so als ob man da noch einmal nachfeilen müsste. Für mich haben Loose Lips mit „Melancholia“ einen ganz anderen Eindruck abgeliefert als man es vielleicht erwarten würde. In elf Songs machen sie ehrliche, dreckige Rockmusik, die das Rad vielleicht nicht ganz neu erfindet, aber irgendwie sehr aufgeräumt und durchdacht rüberkommt. „Broken Arms“ ist mein Favorit, (7-8-7)
Janina: Bereits nach den ersten Sekunden des Openers „Wasting Time“ wird deutlich, weshalb der Titel des Albums von Loose Lips „Melancholia“ ist. Im Verlauf des Songs nimmt dieser zwar noch an Fahrt auf, aber der melancholische Grundton schwingt dennoch weiter mit. Bei „How Much More“ geht’s direkt schneller zur Sache. Die Gitarren sind mitreißend und der Gesang hat etwas „Altes“. Es hat den Charme von Rocksongs aus den 60ern/70ern – es ist roh, echt und ein wenig „dreckig“. Der Sound ist nicht so clean, sondern hat Charakter. Insbesondere das Gitarrenspiel ist durchgängig stark. Dazu sehr spannende Basslines. Meine Highlights sind „Lalalalove“, „Keep Me Sane“, „Comfort in Chaos“ und „Melancholia“. Insbesondere der Titeltrack „Melancholia“ geht unter die Haut und entlässt einen mit einer leichten Gänsehaut aus dem Album. (8-7-9)
Fotocredit: Promo Photo Wide LL