Nach ganzen vier Jahren war es endlich wieder so weit, Rainbow Kitten Surprise gaben ein Konzert in Berlin und dieses war wie erwartet ein voller Erfolg, doch dazu später mehr. Anlässlich ihrer gleichnamigen World Tour kam die US-Amerikanische Alternative Indie Band zu ihrem zehnjährigen Jubiläum wieder nach Berlin. Neben der Hauptstadt spielten sie auf dieser Tour noch drei weitere Konzerte in Deutschland. Die Erfolgsband, die für Hits wie „Cocaine Jesus“ und „It’s Called: Freefall“ bekannt ist, verkaufte noch vor Tourbeginn alle Shows aus und füllte die Hallen so richtig. Wir vom Frontstage Magazine hatten das Glück am 23.03.2023 im Columbia Theater Live dabei sein zu dürfen und uns das Spektakel von Nahem anschauen zu können.
Als Vorband traten Moy auf die Bühne des Theaters. Die aus Neuseeland stammende Glasgower Indie Rock Pop Band sorgte ordentlich für Stimmung, während sich die Halle mehr und mehr füllte. Eingetaucht in grünes Licht tanzten und wippten die Zuschauenden nur so vor sich hin, während Songs wie „IDFR“, deren neuster Release „Thank God For Mental Illness“ und deren Hit-Single „No Talk’s the Best Chat“ performt wurden. Die Band lockte viele Fans aus ihren Reserven und lieferte einen grandiosen Startschuss in den Abend. Moy begleitete Rainbow Kitten Surprise auf deren vier Shows in Deutschland und spielte in Berlin ihren vierten Live-Auftritt jemals, allerdings performten sie wie die Profis und gewannen sicherlich einige neue Fans ihrer Musik.
Nach über einer Stunde gefüllt vom mysteriös rockigen Sound der Newcomer Band Moy spielten sie ihren letzten Song und verließen dann unter Applaus die Bühne. Die kleine Umbaupause wurde begleitet von Indie Rock Musik, welche aus den Lautsprechern pumpte und die Besuchenden sogar in der Pause zu Tänzchen verlockte. Auch die zwei Bars waren prall gefüllt, genauso wie die Halle selbst. Eine ausgelassene Stimmung lag im Publikum, bis sich die Stimmung dann immer mehr spannte, je näher der Auftritt des Mainacts kam.
Dann war es so weit und die Alternative Indie-Rock-Band betrat die Stage, einer nach dem anderen kamen sie ins Blickfeld der jubelnden Zuschauerschaft: erst Ela (Frontsängerin), dann Darrick (Gitarre), Ethan (E-Gittare), Charlie (E-Bass) und schließlich Jess (Schlagzeug) und das alles in Regenbogenlichter getaucht, die über und unter der Bühne leuchteten; magisch. Mit elektrisierendem Einsatz von Instrumenten und Beleuchtung trug die fünfköpfige Band die Menge durch Meere von Emotionen, und waren sich auch nicht zu scheu für kleine Liebesbotschaften von Publikumsinteraktionen, die von „We Love You Berlin“ (Wir lieben euch Berlin!) hin zu „You are exactly who you’re supposed to be!“ (Du bist genauso wie du sein solltest!) gingen und eine gute Brücke von Song zu Song lieferten.
Die klassischen Rainbow Kitten Surprise Lieder erfüllten bereits alle Erwartungen an die Live-Show. „Devil Like Me„, „Cocaine Jesus“ und „First Class“ verkörperten das Erlebnis und machten die RKS-Experience greifbar: faszinierende, farbenfrohe Lichter, die nicht an der Bühne Halt machten, sondern das gesamte Innere des Gebäudes einhüllten, begleitet von ausgeprägtem und mitreißendem Gesang, der sowohl von der synchronen Publikumsmasse als auch der Band kamen und diese unverkennbaren hüpfenden und sich um sich selbst drehenden Tanzbewegungen, die nur von Ela kommen konnten. Bei Rainbow Kitten Surprise kam alles zusammen, dass man sich von einem so richtig guten Konzert nur wünschen kann: fabelhafte Lichter, Talent in Sachen Musik, besondere Moves und ein krasses und diverses Publikum. Während zu den ruhigeren Songs die Paare kuschelnd hin und her wippten und sich den Gefühlen sentimental hingaben, rockten die Zuschauenden in den wilderen Songs nur umso mehr ab und hüpften, sodass die Wände wackelten.
Nach etwa anderthalb Stunden des gefüllten Programms, in denen sie durch die Songs ihrer drei Studioalben hin und her wechselten, kündigte die Band an, den Abend zu beenden und ihre letzten drei Lieder zu spielen. Diese hätten energiegeladener gar nicht sein können. Mit den Hits „First Class“ und „Cocaine Jesus“ kamen zwei absolute Banger, die alle auf die Tanzfläche lockten. Anschließend wurde der weniger bekannte Song „That’s My Shit“ vom Debütalbum „Seven + Mary“ aufgedreht, bei dem aber dennoch unglaublich viele Viewer mitsingen und die Arme im Takt schwenken konnten.
Nach einem kurzen Abgang von der Bühne kamen RKS für die Zugabe, das Finale zurück und die Wahl hätte nicht besser fallen können, das wohl bekannteste und auch sehr sentimentale Lied „It’s Called: Freefall“ und das war der Song auf den wohl alle gewartet hatten, denn den Rufen zu entnehmen, waren alle begeistert. Wer auch immer bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht mitsingen konnte, tat das nun. Das ausverkaufte Theater sang im Chor mit der RKS Sängerin Ela den Hit und schwang sich hingebungsvoll von links nach rechts und wieder zurück. Und ab diesem Moment war dann wirklich auch die letzte anwesende Person begeistert und hingerissen von der Melodie und Ekstase der Band. Nach den fast vier Minuten „Musik an – Welt aus“ war das Lied dann auch schon vorbei, und damit wurde auch dieser grandiose Abend im Columbia Theater Berlin beendet. Begleitet von Applaus und einer magisch geladenen Stimmung verließ die Band die Bühne und machte sich auf den Weg zum nächsten Stopp der Tour.
Rainbow Kitten Surprise lieferten alles in allem ein visuelles und gesangliches Fest, gefüllt mit Farben, netten Worten und mitreißenden Lyrics untermalt mit tragenden Melodien. Somit lässt sich sagen, dass sich ein toller musikalischer (Tanz-)Abend schön und gut mit Rainbow Kitten Surprise verbringen lässt.
Fotocredit: CAA
Text: Leonie Lembke