Mit der Empfehlung „Enjoy“ kam das neue Album „Darkbloom“ von We Came As Romans, das am Freitag erschienen ist, zu uns. Und genau das konnten wir auch tun. Was das genau bedeutet, könnt ihr in unser folgenden Albumreview lesen.
Direkt der Einstieg wurde äußerst ansprechend gestaltet indem direkt mit der Aussage „I am Darkbloom“ klar gemacht wurde, in welche Richtung die insgesamt zehn Songs des Albums gehen sollten. Für unsere Begriffe war hier die einzige mögliche Antwort: nach vorne. Obwohl das Album deutlich als Erinnerung an den 2018 verstorbenen Sänger Kyle Pavone zu verstehen ist, schaffen es We Came As Romans ihre Stärke zwischen intensiven Klängen durch Schlagzeug und Gitarre bis hin zu Shouts, aber auch cleanem Gesang auszuspielen. So kommen die ersten Songs direkt richtig gut an, und gerade dem Song „Plagued“ kann man Trauer und Wut anhören und die Lyrics mitfühlen. Ein erstes Aufmerken gibt es dann bei „Dagger„, der mit einem überzeugenden Sprechgesang-Part von Zero 9:36 überrascht. Etwas zurückhaltender, aber nicht minder fantastisch, lassen es daraufhin „Golden“ und noch mehr „One More Day“ angehen, was für eine angenehme Abwechslung sorgt. Auch in diesen ruhigeren Passagen verlieren sie nichts von ihrer Energie und die Band schafft es auf „Darkbloom“ verschiedene Facetten zu präsentieren, die allesamt hervorragend umgesetzt sind. Die Qualität der Produktion ist gewohnt hoch und es knarzt an keiner Ecke oder wirkt sonst irgendwie unsauber. Dafür ist es bereits schon die sechste Platte der US-amerikanischen Band aus Michigan und man merkt ihnen die Erfahrung einfach an, dass sie zu jeder Sekunde wissen, was sie tun.
Daher können wir uns auch nicht ganz erklären, was es genau mit dem Outro von „One More Day“ und wiederum dem Intro von „Doublespeak“ auf sich hat. Für uns passen diese elektronischen Elemente nicht ganz zum Nu-Metal angehauchten Rest der Platte und wirken etwas deplatziert, sodass wir diese Sekunden nicht wirklich schätzen. Für „Doublespeak“ gibt es mit diesem besonderen Sound von uns eher einen Daumen nach unten. Die letzten drei Songs machen diese etwas merkwürdige Deviation aber wieder vollkommen wett und spielen erneut die eingangs erwähnten Stärken aus. Hier wirkt die Musik zwar wieder genauso kraftvoll wie am Anfang, aber durch die Lyrics teilweise beinahe verletzlich. Dadurch entsteht ein tiefes Verständnis für die Gefühlswelt der Musizierenden und ist manchmal wirklich intensiv. Die auflösenden Shout-Momente und Schlagzeugdonner sind genau an den richtigen Stellen platziert und sorgen für den nötigen Ausgleich. Mit dem erneut wieder etwas ruhigeren und emotionalen „Promise You“ entlässt die Platte ihre Zuhörerschaft nach nur knapp 37 Minuten wieder in die reale Welt. Damit schließt sich hier zwar der rote Faden der Erzählung, doch wir hätten uns davor vielleicht noch einen lauten, rockigen Song gewünscht. Diese zwei Sachen sind aber als einzige beiden, subjektiven Kleinigkeiten zu benennen, sodass alles andere von „Darkbloom“ wirklich mit einer großen Klasse besticht und einige Highlights für seine Fans, aber auch neue Hörer*innen bereit halten dürfte.
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