Wenn ich mich recht erinnere, dann war es 2018 als Rolf von Running Wild mir die Platte „Rapid Foray“ unterschreibt, die ich kurzerhand auf dem Wacken Open Air kaufte – ein irgendwie irrer Schritt. Running Wild ist für mich eine Metal-Band, die meine Eltern und Bekannten bereits vor Jahrzehnten hörten. Nun bringen Sie ihr 17. Studioalbum und es ist schon sehr markant!
Wir wollen uns gemeinsam dem 17. Studioalbum der „Piraten-Rocker“ von Running Wild widmen – schließlich bringt „Blood on Blood“ ein ziemlich markantes Stück mit sich – die Stimme von Rolf Kasparek. Diese ist nicht nur seit Jahrzehnten sehr markant, sondern meiner Meinung nach auf dem neuesten Werk präsent.
Gestartet wird das Album mit dem gleichnamigen Song „Blood on Blood“ – ein wirklich wertvoller Einstieg in so eine erneut gute Scheibe. Für mich bleibt es bis heute ein Rätsel wie eine Band es über so lange Zeit schafft phänomenale Performance zu leisten. Wie sehr sich Running Wild in den letzten Jahren global geschlagen hat ist mir eher unbekannt, jedoch haben die deutschen Metaller einiges richtig gemacht – und das bereits seit Mitte der 70er Jahre!
„Wings of Fire“ blieb mir im Ohr – vielleicht weil die Melodie mich an irgendwas Bekanntes erinnert. Wenn wir in Richtung „Say Your Prayers“ schauen, war wie so oft bei Running Wild der Blick schon in Richtung Saxon. Die britischen Rocker haben schon einiges gemeinsam mit Running Wild – oder anders herum?
Mein Highlight der Platte ist „Wild & Free„, fast in der Mitte angekommen befeuert mich der fünfte Song der Platte wieder zum Wacken Open Air – seit 2009 bin ich jährlich dabei gewesen und erinnere mich tierisch gerne an die unzähligen Erinnerungen mit vielen Metal-Bands, so auch bei Running Wild. Selten so eine gute Show gesehen!
Wenn wir in Richtung „Crossing the Blades“ schauen, war ich in den ersten Sekunden bei – „Oha, folgen nun die Scorpions?“, denn bei denen habe ich regelrecht eine massive Abneigung. Woran mag der Gedanke liegen? Vielleicht an dem Gitarrensolo und der musikalischen Unterlegung zum Start des Songs? Ich weiß es nicht, doch nach 50 Sekunden ist der „Fluch der Scorpions“ verflogen und Rock’n’Rolf schreit mir wieder mitten in die zwölf!
„One Night, One Day“ könnte sich in den kommenden Jahren vielleicht zur „Kuschel-Balade“ auf dem W:O:A etablieren, denn dieser lädt schon sehr zum in den Arm nehmen, schunkeln und gemeinsam Bier trinken ein.
Das letzte Drittel ist bereits angebrochen, doch die wirklich guten Songs lassen einen nicht so richtig das Ende einsehen. „The Shellback“ ist mit über sechs Minuten nicht nur der zweitlängste Song der Platte, sondern auch gesanglich einer meiner Lieblinge.
Der Abschluss der Platte wird noch einmal richtig dröhnend, denn mit „Wild, Wild Nights“ hat man hier als vorletzten Song eine richtig gute Wahl gefunden. Der Herzschlag wird höher, die Ohren gespitzter und das Bier in die Luft gehalten! Auch zu Hause auf dem Sofa!
Wer behauptet, dass „alte Rocker“ kein Durchhaltevermögen mehr haben, der kennt noch nicht „The Iron Times (1618-1648)“, denn dieser Song schlägt mich 10 Minuten und 30 Sekunden zu Buche – sehr melodisch, sehr einleitend, aber auch sehr gut gewählt, um das 17. Studioalbum der Hamburger Metaller zu beenden. Nicht zu vergessen – die Jungs waren von 2009 an getrennt bis man sich entschied im Jahre 2011 doch noch einmal die Saiten zu spannen, die Stimme zu ölen und uns solche Musik zu kreieren, die heute noch so klingt, als wenn Rolf und Band uns bis 2030 mit Musik glücklich machen werden!
Tracklist:
- Blood on Blood
- Wings of Fire
- Say Your Prayers
- Diamonds & Pearls
- Wild & Free
- Crossing the Blades
- One Night, One Day
- The Shellback
- Wild, Wild Nights
- The Iron Times (1618-1648)
Fotocredit: Offizielles Pressebild zur Verfügung gestellt von Oktober Promotion