Für so ziemlich jede*n ist die Schule einer der prägendsten Zeiten im Leben. So auch bei Tom Freeman alias Covey. Warum diesem Thema dann nicht gleich ein ganzes Album widmen. So ist es bei „Class Of Cardinal Sin“ geschehen. Doch Vorsicht, Freeman sagt von sich selbst, dass die High School eine beschissene Zeit für ihn war, sodass es eher um ein Trauma geht, welches verarbeitet wird. Und genau bei dieser Art Traumaaufarbeitung setzt die erste Platte von Covey an. Wie sah eure Schulzeit denn so aus, liebe Teamreviewredakteur*innen?
Janina: Tom Freeman ist ein in Brooklyn lebender Brite, der unter dem Namen Covey Musik veröffentlicht. Sein neues Album trägt den Titel „Class Of Cardinal Sin“ und es erzählt auf emotionale und oftmals tiefgründige und fast brutale Art die Geschichten einer Highschool. Bereits mit „Cut In The Crease“ wird man direkt in die Seelenwelt des Protagonisten geschubst und hat keinerlei Zeit sich zu erholen. In „1991“ geht’s direkt mit schwerer Kost und der Verarbeitung familiärer Probleme weiter. Ein weiterer Tipp des Albums ist „Sam Jam“, der auf Erlebnissen von Toms Schwester beruht und eine Art bitterböser „Rachesong“ ist. Alles in allem ist das Album keine leichte „Gute Laune Popmusik“, sondern Musik mit Tiefgang, die nach dem Hören noch eine Weile nachhallt. (8–7–8)
Jacky: Meine Schulzeit war auch eher von Höhen und Tiefen geprägt, weswegen ich die teils melancholische Art von Covey ganz gut nachvollziehen beziehungsweise nachfühlen kann. Generell geht er aber mit „Class Of Cardinal Sin“ ziemlich hart mit dieser Zeit seiner Jugend ins Gericht. Das beginnt schon bevor man die Platte überhaupt gehört hat, beim Cover und den Namen der Titel. Diese Härte macht sich auch im musikalischen bemerkbar, sodass er nicht gerade einladend klingt. Es fühlt sich ein bisschen eckig, um nicht zu sagen scharfkantig an, aber das musikalische kann das ganz gut auffangen. Für mich gipfeln jedoch die offen negativen Gefühle in „Sam Jam„. Ich für meinen Teil habe meine Schulzeit mittlerweile so wie sie war akzeptiert und kann den ganzen Negativitäten vergeben. Vielleicht sollte Covey das auch mal versuchen, denn so ist der Spaß beim Hören nicht so hoch, wie er sein könnte. (5-7-8)
Kevin: Da veröffentlicht Covey mal eben sein Debütalbum „Class Of Cardinal Sin“. Dabei handelt es sich um Folk-Punk der besonderen Art. Für mich klingt der Sound von Covey wie ein Mischung aus Frank Turner und Biffy Clyro. Textlich sowie spielerisch kann Covey mich völlig überzeugen. Gerade mit der Single „Point Mutation„, die vorab als Singleauskopplung erschien, trifft er ins Schwarze. Das wars dann aber auch. Textlich Top, Instrumental Top, aber seine stimme passt einfach nicht zum Rest, meiner Meinung nach. Ich glaube würden Billy Clyro oder Frank Turner die Songs singen, wären diese exzellent verlagert worden. Daher fällt es mir wirklich sehr schwer dieses Album einzuordnen . Ist es ein inhaltliches Meisterwerk? Klares Ja. Kann der Sänger mich mit seiner Stimme und seinen Gefühlen überzeugen? Leider Nein. (5-8-7)
Fotocredit: Ebru Yildiz zur Verfügung gestellt von Starkult Promotion