Zum Abschluss des ersten Wochenendes, das Musik im Jahre 2021 wenigstens wieder ein bisschen live erlebbar machte, führte uns unser Weg in die wunderschöne Nordheide nach Buchholz. Dort befindet sich getarnt im Industriegebiet die Wirkungsstätte der Firma Groh-P.A. Veranstaltungstechnik, die in Zusammenarbeit mit dem Konzertveranstalter Hypertension-Music-Entertainment die „Press Play – Livestream Konzerte“ durchführen. Den Auftritt der Indie-Rock-Band Pabst durften wir live mitverfolgen, allerdings nicht hinter den Bildschirmen…
Am Sonntagabend, kurz vor 20 Uhr, kam die Ansage „Noch eine Minute – die Kameramänner dürfen gerne schon einmal auf ihre Positionen gehen“. Das Licht verdunkelte sich, alle Kameras zeichneten bereits auf und auch Moderation Charlotte sowie Erik, Tore und Tilman von Pabst standen bereit. Alle Beteiligten standen in den Startlöchern und konzentrierte Stille breitete sich aus. Dann der Countdown 5,4,3,2,1 und zack waren wir mit dem Livestream von Pabst auf Sendung – und unsere Redakteure Kevin und Jacky mittendrin. Dabei hatten wir glatt vergessen wie laut Instrumente mit Verstärkern in einer kleinen Halle gleich noch einmal waren. Denn Pabst haben ihr Bestes gegeben, die These „Rock is dead“ zu widerlegen.
Nach den ersten Songs gesteht Sänger Erik seine Aufregung, die auch als Zuschauer deutlich spürbar war. So wirkte es am Anfang noch ein bisschen gezwungen und man war sehr auf das eigene Wirken fokussiert, sodass es zuerst noch etwas statisch und zurückhaltend war. Wenngleich es bereits der fünfte Live-Stream für die Band war, ist die Situation ohne Publikum und ohne Applaus in einem Studio vor drei Kameras und gerade mal mehr als zehn Leuten natürlich eine ungewohnte. Zumal die Jungs seit einem halben Jahr ganz ohne Auftritt waren. Nachdem diese Anfangsphase jedoch überwunden war, kamen die drei immer freier ins Spielen. Sie selbst haben dabei auch gemerkt, dass es Spaß machte, wie sie später in der kurzen angeschlossenen Interviewrunde verrieten.
Auf diese Weise kamen die Instrumente zunehmend weniger zögerlich zum Einsatz und klangen sehr satt und kräftig. Allgemein ließ sich die hohe Qualität des „Business Studios“ der Groh-P.A. überaus deutlich wahrnehmen. Durch die sehr gute Lichtinszenierung wirkte das Auftreten der Band sehr viel intensiver und unterstrich die Bühnenpräsenz jedes einzelnen Bandmitglieds enorm. Jedoch ist dabei nicht zu vergessen, dass auch unsere letzte richtige Show mittlerweile mehr als ein Jahr zurückliegt und wir von dem herausragenden Setting in Kombination mit der rockigen, lauten Musik von Pabst absolut geflashed waren.
Die Männer an den Instrumenten lockerten weiter auf, sodass es uns vor allem die letzten zwanzig Minuten des Sets besonders antaten. Hier gingen die Musiker nicht nur in Bezug auf Bewegung in die Vollen und präsentierten ihr Können mit einigen Klassikern der ersten Werke. Dabei stach vor allem der vorletzte Song „Skinwalker“ heraus, der besonders viel Lust auf eine Konzerthalle voller verschwitzter aufeinander zulaufender Menschen machte, und, unserer Meinung nach, den besten Moment des Konzertes markierte. Zum Abschluss des einstündigen Livestream gaben Pabst ihr Cover von Sixpence None The Richers „Kiss Me“ zum Besten und endeten damit den rockigen Abend eher sanft.
Wir danken der Band und der Groh-P.A. herzlich, dass wir einen Blick hinter die Kulissen werfen und somit eine neue Perspektive auf die Entstehung eines Livestreams erfahren konnten. Pabst war bereits der 17. Act, der im Rahmen der Press Play Livestream Konzerte stattfand.
Fotocredit: Kevin Randy Emmers