„20 Jahre, 100 Lieder – das sind 5 pro Jahr… damit kommt man nicht ins Guinness-Buch, aber irgendwie schon klar“. So beschreiben sich Montreal auf ihrem neuen und 8. Studioalbum „Am Achteck Nichts Neues“, welches am 12.04.2024 erscheint und das erste Studioalbum seit 5 Jahren ist. Damit zeigen einmal mehr, dass sich Yonas, Hirsch und Max Power nicht so ernst nehmen. Mit „Am Achteck Nichts Neues“ zeigt sich die Band persönlicher als jemals zuvor. Unser Interview mit der Band findet ihr hier.
Aber erst gehen wir erst einmal zum Anfang der Geschichte. Als die Aufnahmen zum Debüt-Album anstanden, fehlte es am Geld. Um die Finanzierung zu stemmen, jobbten Yonas, Hirsch und Max Power u.a. auf jenen Bierwagen, die im Volksmund auch liebevoll „Achteck“ genannt werden. Die Eindrücke von damals wurden ebenfalls in dem Song „Am Achteck Nichts Neues“ verarbeitet und ein Bild eines Bierwagens ziert das Album Cover.
Vorab erschienen bereits „Am Achteck Nichts Neues“, „Eine Andere Stadt“, „Mein Korn“ und „Primadonna und Primaten“ als Singles. Diese Songs sind hier perfekt gewählt und zeigen einen guten Querschnitt des Albums. In „Eine Andere Stadt“ geht es beispielsweise um die verschiedenen Lebensstationen und Umzüge der Band. Jeder, der in seinem Leben schon einmal einen Neustart in einer anderen Stadt gewagt hat, wird dieser Song aus der Seele sprechen. Insbesondere die persönlichen Songs fallen auf. Hierzu zählen „Am Achteck Nichts Neues“, „Eine Andere Stadt“, „Was ich bin“ und „Bin in den Morgen“.
Unter die Haut geht der letzte Song des Albums „Straßen von Oberhausen“, der den Abschied und die Beerdigung des langjährigen Freundes Blubbi (der Gitarrist von Sondaschule) behandelt. Es ist gut, dass dieser Song am Ende des Albums steht, sodass man danach einen Moment hat den Song zu verarbeiten.
Durchweg hatte ich große Freude beim Hören von „Am Achteck Nichts Neues“. Man entdeckt bei jedem neuen Hören das ein oder andere Textfragment, welches plötzlich wie ein kleiner Diamant hervorblitzt. Das lange Warten auf neue Musik hat sich wirklich gelohnt. Die Songs sind ausgereift und die Storyline des Albums ist gut ausgearbeitet. Es gibt keinen Song, der im Hörgenuss unangenehm auffällt. Den Sound kann man nur als „typisch Montreal“ bezeichnen. Man spürt, dass die Band seit einer Ewigkeit zusammen Musik macht und eine Einheit ist. Und dennoch schaffen sie es, dass es nicht langweilig wird und dass kein Song klingt, als wäre es ein frischer Aufguss alter Sachen. Meine Favoriten sind „Eine Andere Stadt“, „Was ich bin“, „Mein Korn“, „Bis in den Morgen“ und „Straßen von Oberhausen“.
Tracklist
1. Zukunft
2. Am Achteck Nichts Neues
3. Eine Andere Stadt
4. Was ich bin
5. Fomo Sapiens
6. Mein Korn
7. Ganz Allein
8. Primadonna und Primat
9. Bis in den Morgen
10. Club 100
11. Lass mir den Hund da
12. War es das wert
13. Straßen von Oberhausen
Am Achteck Nichts Neues – Mini Release Tour
08.05.2024 Berlin – Cassiopeia (ausverkauft)
09.05.2024 Hamburg – Molotow (ausverkauft)
10.05.2024 Köln – Helios 37 (ausverkauft)
11.05.2024 München – Backstage Club (ausverkauft)
14.06.2024 Konstanz – Kulturladen
Fotocredit: Ania Sudbin