EMMA6 haben ein Album gemacht. Es erzählt in 11 Songs von Hoffnung, Verlust, Erlösung. „Alles Teil des Plans“ ist Soundtrack zu einer intensiven Auseinandersetzung mit sich selbst – und dabei gleichermaßen schonungslos wie tröstlich. Sehnsuchtsvoller Indie-Pop und Katharsis. Doppelten Boden gibt’s woanders. Was die Platte so zu bieten hat, das erfahrt ihr nun hier.
Janina: Ich bin seit Jahren Fan der klugen Texte von EMMA6. So höre ich das 2011er Album „Soundtrack für dieses Jahr“ immer noch sehr gern. Zwischenzeitlich war die Band von meinem persönlichen Radar verschwunden bis ein Algorithmus mich auf die Single „Drei Platten in einem Jahr“ aufmerksam machte und dieser dann auch weit oben in meinen persönlichen Streaming-Charts war. Aber auch die anderen zehn Songs des neuen Albums überzeugen durch hervorragendes Songwriting und bieten dadurch für jede Lebenslage den passenden Soundtrack. „Alles Teil des Plans“ ist witzig, klug, gefühlvoll, laut, leise – es liefert die Zwischentöne für jeden Tag. Meine Favoriten: „Nicht nach Haus“, „Möglichkeiten“, „Überwintern“ und „Nirgendwo“. (9–8–8)
Jacky: EMMA6 sind für mich untrennbar mit ihrem Album „Soundtrack für dieses Jahr“ aus 2011 verbunden. Umso mehr habe ich mich über die Neuveröffentlichung gefreut und ich wurde nicht enttäuscht. Man merkt schnell, dass EMMA6 sich in ihrem Sound in den letzten zehn Jahren ein bisschen weiterentwickelt haben: genug, um anders wahrgenommen zu werden, aber nicht zu doll, um Fans einzubüßen. Es ist eher das Bild von einer Band, die erwachsener geworden ist, aber dabei nichts von ihrer Scharfsinnigkeit verloren hat. Man findet auf dem Album so leicht Zeilen, in denen man sich verlieren kann und die man einfach nur fühlt. Es ist ein Genuss dieses Album nicht zu hören, sondern eben zu fühlen. Einziges Manko vielleicht ist, dass ich kein Lied gefunden habe, was ich so exzessiv hören mag wie einst „Paradiso„, aber das war auch eine übertrieben hohe Anforderung. Trotzdem ist halt „Alles Teil des Plans„. (8-8-7)
Fotocredit: Sebastian Weiss