Mit dem 2010 gegründeten Quartett Bastille blickt England auf eine aufregende Band jenseits aller gängigen Raster – und doch so einnehmend und mitreißend, dass sie gleich mit ihrem Debüt-Album zu weltweiten Stars aufstiegen. Mit Verve, Mut und Unverfrorenheit wildert die Formation um Mastermind Dan Smith in der Geschichte der Popkultur und des Films, verbindet Zitate, Samples und entliehene Klangbausteine zu einem vollkommen eigenen Sound zwischen Pop, R’n’B, Elektronik und Independent Rock.
Via Internet stießen Bastille bereits kurz nach Gründung auf große Gegenliebe. Ihre erste offizielle Single „Flaws“ erreichte in England Platz 21 der Charts. Als noch erfolgreicher erwies sich ihr Debütalbum „Bad Blood“, das in England auf Anhieb die Spitzenposition erreichte und sich auch in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den USA in den Hitlisten platzierte. Insgesamt verkauften Bastille von dem Debütalbum und den daraus ausgekoppelten Singles allein in den USA mehr als fünf Millionen Tonträger, in England sind es weit über 2,5 Millionen. Mittlerweile hat die Band weltweit mehr als elf Millionen Tonträger abgesetzt – mit Musik, die ebenso fordernd wie eigenwillig ist.
Als der junge Songwriter und Filmfreak Dan Smith nach einem passenden Namen für seine eklektischen musikalischen Ambitionen suchte, stieß er auf Bastille: „Ich strebte nach etwas Bezugsoffenem, das gleichzeitig gut klingt und mir Freiheit lässt.“ Er wählte diesen Namen, weil er am 14. Juli, dem Tag des Sturmes auf die Bastille, Geburtstag hat. Anfangs war sein Projekt noch eine Ein-Mann-Show. Er schrieb und produzierte die ersten Songs allein in seinem Schlafzimmer. Den Song „Flaws“ stattete Smith Anfang 2011 mit einem Video aus, das er mit Szenen aus Terrence Malicks Roadmovie „Badlands“ von 1973 bestückte. Der Track wurde auf YouTube sofort zum Hit und weltweit von anderen interpretiert und gecovert.
Seit Ende 2011 spielen Bastille, verstärkt um Kyle Simmons an den Keyboards, Will Farquarson am Bass und Chris ‚Woody’ Wood am Schlagzeug, auch live. Sie tourten gemeinsam mit Fenech-Soler und Emeli Sandé, spielten auf einigen der größten Open Airs Europas wie Glastonbury, Reading, Leeds und dem Isle of Wight-Festival. Ihre Shows sind wie auch die Alben stets ein Gesamtkunstwerk mit einem übergeordneten Thema. Musikalisch bieten Bastille dabei einen wilden Ritt durch die Genres und Popkultur-Referenzen aus Film, Musik, Literatur und Bildender Kunst, inhaltlich reflektiert die Band mit ihren Texten positive wie auch gefährliche soziale und zwischenmenschliche Entwicklungen.
Auf dem vierten Anfang Februar veröffentlichten Album „Give Me The Future“ erkunden und zelebrieren Bastille das Menschsein im Angesicht des digitalen Zeitalters – und entwarfen hierfür das fiktive Technologie-Unternehmen Future Inc., das es Nutzern ermöglicht, virtuell in die eigenen Träume einzudringen und sie damit quasi tatsächlich zu (er-)leben. Im Fahrtwind dieser klugen Parabel: alle drängenden globalen und inneren Konflikte, die die Postmoderne dem Individuum abverlangt. Wie lebt es sich in einer Gegenwart, die sich allzu oft wie Science-Fiction anfühlt? Wann wird aus Vernetzung Überwachung und wo endet dabei die persönliche Freiheit? Die Antworten auf „Give Me The Future“ sind immer beides: ausgelassen und nachdenklich, zweifelnd und trotzdem mutig, dystopisch und gleichzeitig verflucht tanzbar. Bastille liefern damit erneut ein Werk ab, wie es nur diese Band zustande bringen kann.
Hier findet ihr übrigens unser Interview mit Dan zum aktuellen Album „Give Me The Future“
Bastille 2022 Live
18.11.2022 Frankfurt – Jahrhunderthalle
19.11.2022 Köln – Palladium
20.11.2022 Berlin – Verti Music Hall
Fotocredit: Sarah Louise Bennet