Nach über sechs Jahren intensiver Arbeit ist es endlich so weit: Guacáyo, die Hamburger Band mit ihrem unverwechselbaren Mix aus Indie-Pop, Reggae und globalen Einflüssen, bringt am 4. Oktober 2024 ihr Debütalbum „Indigo Sky” auf den Markt. Die bisherigen Singles „Out in the Cold“, „I Don’t Need You“ und „Imik Simik“ haben bereits einen vielversprechenden Einblick in den Klangkosmos der Band gewährt – detailreiche Arrangements, die mal verträumt, mal kraftvoll daherkommen. Und im Herbst 2024 geht es dann auf Tour, wo Guacáyo ihre Songs auf Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz zum Leben erwecken werden.
Bereits zu Beginn des Jahres verriet mir Sängerin Sophie Filip in einem Podcast Interview, dass der Sound von Guacáyo mit dem Debütalbum eine Wandlung durchmachen wird. Angeteast wurde dies zudem durch die erste Vorab-VÖ „Out in the Cold“, in der die Band deutlich kühler und elektronischer klang als bisher gewohnt. Thematisch absolut passend, denn in dem Song wird das Bild einer Person gezeichnet, welche durch die eisige Kälte flieht, getrieben von der Suche nach Schutz vor Winter, Krieg und Einsamkeit. Und fast schon Guacáyo-typisch, schwingt trotz der klirrenden Kälte in der Melodie eine leise Hoffnung mit, die sich wie ein zarter Lichtstrahl zwischen den Zeilen versteckt.
Wer jetzt also die absolute Hinwendung zu einem mechanischen und elektronischeren Sound auf „Indigo Sky” erwartet, der wird definitiv auf dem falschen Fuß erwischt. Denn die Soundentwicklung ist dann eher so etwas wie ein Soft-Reboot, was in Anbetracht eines Debütalbums natürlich eine zunächst sehr merkwürdige Beobachtung ist. Aber die Band hat sich halt Zeit gelassen und das war vermutlich keine schlechte Entscheidung. „Indigo Sky” ist somit randvoll gefüllt mit perfekt ausbalancierten Tracks, die eine Vielseitigkeit beweisen, die man auf einem Debüt nicht unbedingt erwarten würde. Entspannter Reggae („I Don’t Need You“), Weltmusik-Einflüsse („Imik Simik“) und Indie-Pop-Songs („Wind Down“) gehen hier nahtlos Hand in Hand mit tiefgründigen Themen wie Suchtproblemen, toxischen Beziehungen sowie Kapitalismus- und Gesellschaftskritik.
Die Vielseitigkeit des Albums stellt sicher, dass zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt und man nie das Bedürfnis verspürt, einen Track zu überspringen. Stattdessen weckt es den Wunsch, die Band live zu erleben, um zu sehen, wie sich die eingefangene Energie des Albums auf der Bühne auslädt.
Dem Wunsch wird man in Kürze nachkommen können, denn natürlich gehen Guacáyo im Herbst auf ihre vierte eigene Headline-Tour und haben mit „Indigo Sky” natürlich ordentlich Futter für spannende Setlisten im Gepäck.
GUACAYO TOURDATES 2024
Oct 29 Hannover – Lux
Oct 30 Köln – Jaki
Nov 01 Frankfurt – Sankt Peter
Nov 02 München – Kult 9
Nov 03 Zürich – Exil
Nov 06 Wien – Rhiz
Nov 07 Leipzig – Moritzbastei
Nov 08 Berlin – Badehaus
Nov 09 Lübeck – Treibsand
Nov 14 Flensburg – Volksbad
Nov 15 Hamburg – Knust
Fotocredit: Sharan Estone
Review: Marc Erdbrügger