Die Alex Mofa Gang ist eine dieser seltenen Gruppen, die ihren eigenen Mythos nie künstlich aufblasen mussten. Ihre Geschichte beginnt 2012 in Berlin, irgendwo zwischen stickigen Proberäumen und schlecht bezahlten Technikjobs, die die späteren Bandmitglieder damals noch voneinander trennten. Aus ersten Demos von Sänger und Texter Sascha Hörold entstand ein Debütalbum, das mehr versprach, als sein selbstironischer Titel „Die Reise zum Mittelmaß der Erde“ vermuten ließ. Heute, zwölf Jahre später, ist die Band noch immer unterwegs – nur die Richtung hat sich verändert. Wo früher jugendlicher Überschwang dominierte, liegt nun ein feiner Schleier aus Ernsthaftigkeit, Reflexion und gesellschaftlichem Zweifel über der Musik.
Ihr neues Album „Euphorie am Abgrund“ wirkt wie ein Brennglas in eine Zeit, die selbst hartgesottene Optimisten ins Grübeln bringt. Die Band spricht offen über Ohnmacht, über politische Verschiebungen, über verinnerlichte Muster, die man erst erkennt, wenn man sich ihnen schmerzhaft stellt. Songs wie „Ich sing nicht mehr“ oder „Mann von gestern“ wirken dabei wie Selbstbefragungen, die weiter reichen als irgendein Tageskommentar. Es sind Lieder, die nicht behaupten, Antworten zu kennen – aber den Mut haben, Fragen auszuhalten. Und genau darin zeigt sich die Reife einer Band, die gelernt hat, dass Fortschritt ohne Selbstkritik unmöglich ist.
Doch wer die Alex Mofa Gang nur auf ihre inhaltliche Schwere reduziert, verkennt ihren Kern. Denn die eigentliche Energie dieser fünf Musiker entlädt sich nicht im Studio, sondern auf der Bühne. Live sind sie weniger Chronisten einer dunklen Gegenwart als Katalysatoren einer selten gewordenen Form von Gemeinschaft. Ihre Konzerte gleichen Verdichtungsräumen, in denen Tanzschweiß, Euphorie und Widerspruch sich nicht ausschließen, sondern gegenseitig verstärken. Vielleicht ist es genau diese Spannung, die „La Boum! 2026“ zum passenden Titel für die kommende Tour macht: ein Versprechen, dass selbst am Rand des Abgrunds noch Funken fliegen können.
Und so wirkt die Rückkehr in die Clubs wie ein notwendiger Gegenentwurf zur Schwere der Tage. Die Alex Mofa Gang lädt ein – nicht zum Eskapismus, sondern zu jenem kollektiven Moment, in dem Musik das Gewicht der Welt für eine Stunde neu verteilt. Wer das erleben möchte, bekommt Gelegenheit: Im Herbst 2026 spielt die Band im Rahmen der Tour zwölf Konzerte und wird nicht mit leeren Händen in die Clubs kommen!
25.09.2026 Köln – Artheater
26.09.2026 Dortmund – FZW
02.10.2026 Bremen – Tower
03.10.2026 Hamburg – Molotow
09.10.2026 Stuttgart – clubCANN
10.10.2026 Frankfurt – Nachtleben
16.10.2026 Berlin – Lido
17.10.2026 Leipzig – Moritzbastei
23.10.2026 Kassel – Schlachthof
24.10.2026 Osnabrück – Westwerk
30.10.2026 Nürnberg – Club Stereo
31.10.2026 München – Kranhalle
Fotocredit: Tim Oehlert