Mit „Zerrissen“ melden sich Pitshot aus Niedersachsen laut, ehrlich und kompromisslos zurück. Drei Jahre nach ihrem Debüt „Auf die Feynte“ zeigt die Band, dass sie sich nicht auf dem Erreichten ausruht, sondern ihren Sound weiterentwickelt hat – ohne dabei ihre unverwechselbare Identität zu verlieren. Der Mix aus Hardrock, Deutschpunk und modernen DIY-Einflüssen verleiht dem neuen Album eine rohe, ungeschliffene Energie, die gleichermaßen wütend wie verletzlich wirkt.
Im Vergleich zu „Auf die Feynte“, das noch stark vom jugendlichen Trotz und einem ungebändigten Do-it-yourself-Geist geprägt war, klingt „Zerrissen“ gereifter, fokussierter und druckvoller. Die Produktion ist klarer, ohne den rauen Charme zu verlieren, und der Sound hat an Tiefe gewonnen. Man spürt, dass Pitshot gewachsen sind – als Musikerinnen, als Songwriterinnen und als Menschen.
Inhaltlich knüpft das Album an die Haltung an, die die Band seit ihren Anfängen auszeichnet: klare Kante gegen Rechts, Haltung statt Hohlphrasen und Songs, die aus echter Überzeugung entstehen. Doch diesmal gehen sie noch einen Schritt weiter. „Zerrissen“ ist kein bloßer Wutausbruch, sondern eine reflektierte Bestandsaufnahme – über persönliche Zerrissenheit, gesellschaftliche Spannungen und die Suche nach einer Stimme in einer lauten Welt.
Musikalisch bleibt Pitshot ihrer Linie treu, öffnet sich aber zugleich neuen Einflüssen. Wo das Debüt noch stark nach Garagenstaub und purer Spontanität roch, steht das neue Werk für handwerkliche Präzision, ohne die Emotionen zu glätten.
Mit diesem Album beweisen Pitshot, dass sie nicht nur eine starke Live-Band sind, sondern auch im Studio ein Gespür für Dynamik, Emotion und Aussage entwickelt haben. „Zerrissen“ ist keine glatte Platte – und genau das ist ihre Stärke. Sie ist echt, unbequem und kompromisslos – so wie Pitshot selbst.
Fotocredit: Offizielles Pressefoto