Am 19. März 2025 verwandelte sich die Barclays Arena in Hamburg in ein Zentrum der Nu-Metal-Kultur, als Limp Bizkit im Rahmen ihrer „Loserville„-Tour die Bühne betraten.
Doch bevor Fred Durst und Co. die Halle in ein Moshpit-Paradies verwandelten, erwartete das Publikum eine lange, aber durchaus abwechslungsreiche Aufwärmphase mit gleich vier Support-Acts.
Der Support: Ein abwechslungsreiches, aber ausgedehntes Line-Up
Den Auftakt machte um 18:45 Uhr Karen Dio. Mit ihrem energiegeladenen Sound und einer charismatischen Bühnenpräsenz konnte sie erste Fans für sich gewinnen. Ihr Mix aus Rock und elektronischen Einflüssen passte gut zur Grundstimmung des Abends, auch wenn sich das Publikum in der noch nicht voll besetzten Arena anfangs eher verhalten zeigte.
Um 19:25 Uhr folgte N8, eine aufstrebende Band, die mit ihrer experimentellen Mischung aus Industrial, Hip-Hop und Elektro einen ganz eigenen Sound auf die Bühne brachte. Besonders die Basslines und die düsteren Synthesizer-Klänge fanden Anklang bei den Fans in den vorderen Reihen, die sich langsam aber sicher auf den Abend einstimmten.
Ecca Vandal, die um 20:05 Uhr die Bühne betrat, brachte mit ihrem energetischen Crossover aus Punk, Hip-Hop und Alternative frischen Wind in den Abend. Ihr Set war kurz, aber intensiv, und besonders ihre rotzige, unkonventionelle Performance fiel positiv auf. Sie bewies eindrucksvoll, dass sie sich vor den größeren Namen des Abends nicht verstecken muss.
Der letzte Support-Act war Bones, der um 20:45 Uhr auftrat. Sein düsterer, fast hypnotischer Cloud-Rap war ein Kontrast zu den vorherigen Acts und kam nicht bei allen gleichermaßen gut an. Während einige Fans begeistert mitsangen, waren andere eher ungeduldig und warteten auf den Hauptact des Abends. Trotz dieses Stimmungswechsels war die Halle nun gut gefüllt, und die Erwartung auf Limp Bizkit war greifbar.

Limp Bizkit: Eine Show voller Nostalgie und Energie
Um 21:40 Uhr ging endlich das Licht aus, und die Menge begann zu toben. Die ersten Klänge von „9 Teen 90 Nine“ donnerten aus den Lautsprechern, und in Sekunden brach eine riesige Welle der Euphorie über die Fans herein. Die ersten Reihen sprangen, sangen und pogten, während Fred Durst mit seiner gewohnten Lässigkeit die Bühne betrat. Es folgte eine Setlist, die keine Wünsche offenließ. „Break Stuff“ brachte die Arena zum Kochen, „Hot Dog“ wurde von unzähligen Fans mitgeschrien, und „My Generation“ führte zu einem Massen-Chor, der die Halle erbeben ließ. Besonders beeindruckend war, wie tight die Band spielte – Wes Borland an der Gitarre brillierte mit seinen unverwechselbaren Riffs, während John Otto am Schlagzeug das Tempo konstant hochhielt.
Als „Rollin‘ (Air Raid Vehicle)“ erklang, erreichte die Stimmung ihren absoluten Höhepunkt. Ohne viel Ansage und mit purem Adrenalin feuerten Limp Bizkit den Song ab, und die ganze Arena schien sich in eine einzige, pulsierende Masse zu verwandeln. Die Menge sprang im Takt, die Arme flogen durch die Luft, und der Song entfaltete seine volle Wucht.
Neben den Klassikern gab es auch Überraschungen: Cover-Versionen von „Walk“ (Pantera) sorgten für Abwechslung und unterstrichen die Vielseitigkeit der Band. Besonders „Behind Blue Eyes“ von The Who brachte eine emotionale Tiefe in die Setlist, und viele Fans schwenkten ihre Handylichter, um die Atmosphäre noch intensiver zu machen.
Als die Band mit „Take a Look Around“ das reguläre Set beendete, kochte die Halle vor Begeisterung. Doch bevor Limp Bizkit die Bühne verließ, gaben sie auf Wunsch der Fans noch eine letzte Zugabe: „Eat You Alive„, „Faith“ & „Break Stuff“ wurde mit einer solchen Wucht gespielt, dass es sich wie ein krönender Abschluss eines ohnehin schon spektakulären Abends anfühlte.
Fazit: Ein denkwürdiger Abend mit leichten Längen
Die Barclays Arena war an diesem Abend Zeuge einer mitreißenden Performance, die sowohl alteingesessene Fans als auch neue Anhänger*innen begeistern konnte. Trotz der vielleicht etwas zu langen Support-Phase war die Stimmung durchweg gut, und Limp Bizkit bewiesen einmal mehr, warum sie zu den Größen des Genres gehören. Die Mischung aus Nostalgie, Energie und Interaktion mit dem Publikum machte das Konzert zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Für alle, die dabei waren, bleibt dieser Abend als eine Hommage an die Hochzeiten des Nu-Metal in Erinnerung. Und für diejenigen, die es verpasst haben: Limp Bizkit sind noch lange nicht fertig mit der Welt – und hoffentlich auch nicht mit Hamburg.

Fotocredit & Review: Kevin Randy Emmers