Mit ihrem achten Studioalbum „What Remains“ meldet sich Pop Evil eindrucksvoll zurück. Die Band um Sänger Leigh Kakaty hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten stetig weiterentwickelt, Höhen und Tiefen durchlebt und dabei immer wieder bewiesen, dass sie zu den festen Größen im modernen Rock gehört. Mit ihrem neuen Werk schlagen sie nun ein noch düstereres, intensiveres Kapitel auf – sowohl musikalisch als auch inhaltlich.
Bereits der Vorgänger „Skeletons“ zeigte, dass sich Pop Evil nicht scheuen, härtere Klänge mit emotionaler Offenheit zu verbinden. What Remains geht diesen Weg konsequent weiter und vertieft ihn. Das Album ist eine rohe, ehrliche Auseinandersetzung mit persönlichen und existenziellen Themen, geprägt von Kakaty’s Erfahrungen als Künstler und Mensch. In den Songs verarbeitet er Vergangenes, hinterfragt sich selbst und öffnet sich so, wie es selten zuvor der Fall war.
Musikalisch zeigt sich die Band dynamischer denn je. Die Produktion ist druckvoll, die Arrangements durchdacht und dennoch mit einer ungefilterten Energie versehen. Während frühere Alben oft eine Balance zwischen eingängigen Radiohits und härteren Momenten suchten, ist „What Remains“ kompromissloser: Die Gitarren brennen sich mit brachialen Riffs ins Gedächtnis, das Schlagzeug treibt unerbittlich nach vorn, und die Refrains haben eine hymnische Wucht, die perfekt für große Bühnen gemacht ist. Dabei bleibt die Band sich treu, ohne sich zu wiederholen – vielmehr haben sie ihren Sound weiter verfeinert und ihm eine neue, fast kathartische Tiefe verliehen.
Lyrisch setzt sich „What Remains“ mit Themen wie Verlust, Selbstzweifel und innerer Stärke auseinander. Kakaty reflektiert über die Vergangenheit, aber statt in Nostalgie zu verweilen, richtet sich der Blick nach vorn – mit einer Mischung aus Resignation und Kampfgeist. Besonders beeindruckend ist, wie authentisch und ungefiltert das Album wirkt. Die Emotionen sind spürbar, die Wut und Verzweiflung greifbar, aber gleichzeitig steckt in den Songs auch ein Funken Hoffnung und Entschlossenheit.
What Remains ist ein Album, das nicht nur für eingefleischte Pop-Evil-Fans ein Pflichtkauf ist. Es zeigt eine Band, die sich weiterentwickelt hat, ohne ihre Wurzeln zu verleugnen. Ein kraftvolles, tiefgehendes Werk, das beweist, dass Pop Evil noch lange nicht am Ende ihrer Reise sind.
Fotocredit: Nick Fancher