Sie können wirklich immer und überall. Was? Verdammt gute Konzerte spielen! Noch nie habe ich bisher ein weniger gutes Schmutzki Konzert erlebt und so war es auch gar keine Überraschung, dass sich das Uebel & Gefährlich am vergangenen Freitag in einen brodelnden Hexenkessel verwandelt hat. Im Rahmen ihrer „Rausch Against The Machine“-Tour sind nämlich die Schmutzkis aus Stuttgarts alias Beat, Dany und Flo bei uns in Hamburg vorbeigekommen und haben uns eine explosive Mischung aus alten Klassikern und Songs ihres neuen Albums „Rausch Against The Machine“, das erst kürzlich am 14. Februar 2025 veröffentlicht wurde, kredenzt.
Zu Anfang mal vorab, wenn du schon auf dem Konzert die ersten blauen Flecken spürst und sämtlichen Inhalt deiner Tasche bei den Securities wieder abholen musst, weil er sich überall verteilt hat, dann war der Mosh Pit wohl ordentlich. Und das war er wirklich! Schon beim ersten Song der Setlist, „Tanze Nacht“, war klar, dass dieser Abend keine ruhige Nummer werden würde. Die Band legte mit zackigen Drums und scharfkantigen Gitarren los, und die Fans ließen sich natürlich auch nicht lange bitten: die gesamte vordere Breich der Venue wurde von wilden Moshpits erfasst, die sich durch nahezu jeden Song zogen. Besonders bei „Hey Haters“ und „Wir sind der Schmutzki Mob“ kochte die Stimmung über – es wurde geschubst, gesprungen und geschwitzt, was das Zeug hielt. Allerdings ging es teilweise sogar fast ein bisschen zu hart zu, es war nicht ganz der freundliche, hilfsbereite Pit, den wir sonst eigentlich auf den Konzerten der Stuttgarter kennen.
Zur Setlist: Schmutzki haben eine gut ausgewogene Mischung aus neuen Tracks und Fan-Favoriten zusammengestellt. Neben Songs wie „Wie beim ersten Mal“ und „Sturmfrei“ fanden auch Klassiker wie „Rockolymp“ ihren Platz. Die Hymnen „Sauflied“ & Zeltplatz Baby“ sorgten für ausgelassene Stimmung und lautes Mitsingen, während „Halt’s Maul“ mit seiner rebellischen Attitüde das Publikum zum Toben gebracht hat. Fast romantisch hingegen war es, als sie 1.000 Feuer mitten in der Crowd nur akustisch performt haben. Die Setlist war wirklich ein perfekt abgestimmtes Punkrock-Brett, das die Energie konstant hochgehalten hat und eben auch mit ein paar, feinen ruhigeren Tönen überzeugt hat.
Was Schmutzki auszeichnet, ist ihre unverfälschte Authentizität und die positve Energie, die sie Konzert für Konzert auf die Bühne bringen. Die Band wirkte wie immer nahbar und voller Leidenschaft – echte Freunde, die ihre Musik leben. Frontmann Beat interagiert ständig mit dem Publikum, animiert zum Pogo und lässt nie nur einen klitzekleinen Zweifel daran, dass Schmutzki für ihre Fans alles geben.
Der Gig im Uebel & Gefährlich war wieder einmal ein Paradebeispiel dafür, dass Schmutzki zu den Bands gehören, die den Deutsch Punk immer wieder aufblühen lassen und einfach unverzichtbat in genau dieser Szene sind. Mit ihrer energiegeladenen Performance, der mitreißenden Setlist und der Atmosphäre voller Leidenschaft haben sie bewiesen: Punk ist nicht tot – er lebt und feiert mit Schmutzki und dem Schmutzki Mob!
Fotocredit: Lukas Held