Immerhin eine Sache hat MilleniumKid noch mit seiner Ex gemein: „Wie du selbst, denke ich nur an dich“. Es ist das ebenso bittere wie verzweifelte Fazit am Ende einer Beziehung, die ihn so ausgesaugt hat, so viel Energie gezogen, dass er „Keine Luft“ mehr bekommt. Nachdem der Gießener Singer/Songwriter/Produzent zuletzt mit „Fall für dich“ einen überraschenden Ausflug in unbeschwerte, fast sommerliche Gefühlswelten und Gefilde unternommen hatte, kehrt er mit seiner neuen Single wieder in die packende, düstere Synthwave-Atmosphäre seiner bisherigen Songs zurück. Und klingt dabei wieder so gut, so dramatisch, so unendlich groß und weit, dass man sich fast schon bei einer gewissen Vorfreude auf das Ende des Sommers ertappt. Wenn es draußen regnet und die Blätter fallen, wird es in diesem Herbst keinen besseren Song geben als „Keine Luft“.
Obwohl: Mit MilleniumKid tauschen möchte man gerade nicht. „Steh alleine hier, niemand sieht mich / Selbst im Spiegel seh ich nur dich / Reiß mein Herz aus meiner Brust, ja / Es ist so schwer, bekomm kaum noch Luft“ – es ist der Moment am Ende einer großen Liebe, in dem man plötzlich allein dasteht und sich fühlt wie der einsamste Mensch auf der Welt. In dem sich der Schmerz so intensiv anfühlt: man ist nicht sicher, ob man hier lebend wieder rauskommt. Man verzehrt sich nach diesem Menschen, will ihn unbedingt wiedersehen, auch wenn es alles nur noch schlimmer macht, „wenn ich dich seh, will ich untergehen“.
Getragen von gleißenden Synthieflächen, pulsierender Elektronik und einem satt kickenden Beat nimmt uns MilleniumKid in „Keine Luft“ mit auf eine Reise in die unendlichen Tiefen der Melancholie. Wieder hat die Produktion diesen aufregend dunklen Unterton, der schon seine Singles wie „Unendlichkeit“, „Vielleicht Vielleicht“ und „Wie weit“ auszeichnete. „Schon gesagt, ich wiederhol mich“, hadert MilleniumKid an einer Stelle des Songs, dass er in seinem eigenen Selbstmitleid feststeckt und emotional nicht von der Stelle kommt. Ganz anders seine Produktionen: Sie sind noch lange nicht auserzählt und packen einen immer wieder aufs Neue.
Hinter dem Namen MilleniumKid verbirgt sich der 25-jährige Student, Singer/Songwriter und Produzent Yasin Sert aus Gießen. Mit bemerkenswerter Leichtigkeit fusioniert MilleniumKid in seinen Songs die unterschiedlichsten Musikstile: New Wave, Synthiepop, Indie-Rock sind ebenso zu hören wie Einflüsse aus Techno und Drum’n’Bass. So hat MilleniumKid sein eigenes Genre kreiert: die „Neue Deutsche Welle im Hier und Jetzt“. MilleniumKid macht seit seiner Kindheit in Bad Nauheim Musik. Seit 2022 veröffentlicht er gemeinsam mit anderen Musiker:innen eigene Songs. Der große Durchbruch gelingt ihm im Juni 2023 mit dem Song „Unendlichkeit“. Der gemeinsame Song mit JBS, der sein Labeldebüt bei Warner Music markierte, entwickelte sich innerhalb kürzester Zeit zum absoluten Sommerhit, machte ihn quasi über Nacht zum Star und wurde bis heute über 42 Millionen Mal gestreamt. In diesem Jahr hielt sich seine Single „Vielleicht Vielleicht“ über zwei Monate in den Top 100 der deutschen Singlecharts und generierte bereits über 48 Millionen Streams.
Nach einem aufregenden Festivalsommer steht im Herbst die „Wie weit Tour 2024“ an, ein Großteil der Termine ist bereits ausverkauft oder wurde hochverlegt:
MilleniumKid „Wie weit Tour 2024“
25.11.24 – Chemnitz, Atomino
26.11.24 – Erfurt, Zughafen – Halle 6
27.11.24 – München, Muffatwerk, Ampere
28.11.24 – Wien, Flex
01.12.24 – Berlin, Columbia Theater
02.12.24 – Hamburg, Mojo Club
03.12.24 – Hannover, MusikZentrum
04.12.24 – Köln, Club Bahnhof Ehrenfeld
05.12.24 – Stuttgart, clubCANN, Club
07.12.24 – Winterthur, Salzhaus
08.12.24 – Frankfurt am Main, Zoom
Bildquelle: MilleniumKid by Can Wagener