Bergsee-Folk mit Ausblick über die Stadt. Wir sitzen mit Flavian Graber am Küchentisch und hören zu. Roh, authentisch und ungefiltert erzählt der 38-jährige Vater dreier Kinder von Schönheit und Leid, vom Suchen und Finden, vom Mut und vom Scheitern, oft nur begleitet von akustischer Gitarre und Klavier. Graber spannt dabei den Bogen über sein eigenes Leben hinaus. Der Raum, die Stille und das Gegenüber: das sind die Zutaten des Schweizer Feinkost Singer-Songwriters.
Mit seiner Band We Invented Paris hat Flavian Graber über 500 Konzerte in Europa und die grossen Festival Bühnen des Landes bespielt. Nach zwölf Jahren englischsprachigem Indie-Pop, fünf Studioalben und Platzierungen in diversen Filmen, TV-Auftritten und Radio-Airplay singt er neu auf Deutsch und in seiner Mundart Schweizerdeutsch.
Auch bei Konzerten geht Graber sprichwörtlich neue Wege: Inspiriert von den Umständen der Pandemie entwickelte Flavian Graber die Wanderkonzerte, in denen sich die Konzertgäste mit ihm für zwei Stunden der Natur und Musik lauschend auf den Weg machen. Gehen und Innehalten mit Ausblick und dem passenden Soundtrack. Rauskommen, entschleunigen und inspiriert werden: Eine neue Form des Kultur-Spaziergangs. Ähnlich ungewöhnlich als Idee: Die Lieder in privaten Küchen vorstellen, Fremde und Freunde einladen, mehr als ein Konzert bieten.
Mit „Feierabend im Paradies“ ist am 17. März 2023 nach „Still Si“ der erste deutsche Song der in diesem Jahr erscheinenden Doppel-EP „Still Si / Die unerhörte Stille“ erschienen.
„Feierabend im Paradies. Diese Aufnahme ist mit das Intensivste was ich musikalisch im Studio je erlebt habe. Wir haben uns alle im selben Raum aufgestellt und den Song als One-Take zusammen eingespielt. Die Wall of Sound am Ende bringt mich noch heute jedesmal wenn ich sie höre zum Weinen. Da ist irgendwas passiert in dem Raum, dass ich nicht in Worte fassen kann. Als hätte der Song, die Musik übernommen und wir sind irgendwo mitten drin und wissen nicht wie uns geschieht. Ich bin dankbar durfte ich das erleben und hoffe, dass euch diese Aufnahme auch so bewegt und inspiriert…..inspiriert der Schönheit und dem Leid in die Augen zu sehen und zu begegnen“
Fotocredit: Michael Weibel