Am 07. März, pünktlich zum neuen Vollmond, veröffentlicht Peter Gabriel mit „Playing For Time“ den dritten Song aus seinem kommenden Album „i/o“. Der Track kommt mit einem Artwork der Künstlerin Annette Messager. „Playing For Time“ wurde von Gabriel geschrieben und produziert. Am Piano ist Tom Cawley zu hören. Die Orchester-Arrangements, aufgenommen mit Musikern und Musikerinnen, die zuvor u. a. im New Blood Orchestra spielten, stammen von Ed Shearmur.
„Playing For Time ist ein Song, an dem ich schon lange arbeite und den ich bereits ohne Lyrics live gespielt habe. Einigen Leuten wird er also bekannt vorkommen“, so Gabriel. „Es ist ein wichtiger Song für mich. Er handelt von Zeit, Sterblichkeit und Erinnerungen – der Idee, dass jeder von uns einen Planeten voll von Erinnerungen hat, die im Gehirn verborgen sind. Es ist ein eher persönliches Stück darüber, wie man Erinnerungen sammelt und ob wir Gefangene der Zeit sind oder ob das etwas ist, das uns tatsächlich befreien kann. Ich denke, es ist gut, sich dahingehend selbst herauszufordern, interessante und gewagte Erfahrungen zu machen, weil man reichhaltigere Erinnerungen hat, von denen man zehren kann, wenn man mein Alter erreicht hat. Jede einschneidende Erfahrung, durch die du gehst, wird dich auch etwas lehren.“
Tom Cawley am Piano und Ed Shearmurs Arrangements sind zwei interessante Anknüpfungspunkte an Gabriels frühere Arbeiten. Cawley, der bei der New Blood Tour am Piano saß, war eine offensichtliche Wahl: „Obwohl ich live selbst viel gespielt habe, fühlte ich, dass das hier etwas war, für das ich mich mit einem richtigen Pianospieler zusammentun könnte. Und Tom Cawley ist ein brillanter Musiker.“
Die Verbindung zu Ed Shearmur geht um einiges weiter zurück. „Ich dachte an That’ll Do, den Randy-Newman-Song, den ich sang. Ed Shearmur hatte dafür ein wunderschönes Arrangement geschrieben und ich fand, etwas in dieser Art würde vielleicht sehr gut zum Song passen. Also haben wir Ed ausfindig gemacht. Als ich die Demos das erste Mal gehört habe, trieb es mir die Tränen in die Augen, weil ich da so viel Emotion gespürt habe, besonders gegen Ende. Es war definitiv das, was ich mit diesem Song ausprobieren und machen wollte, diese emotionale Reise. Er bedeutet mir sehr viel“.
Gabriels Gedanken zum Thema Zeit wurden zum Teil auch von der Arbeit der Long Now Foundation und Danny Hillis außergewöhnlicher Erfindung inspiriert: der „10.000 Year Clock“. Sie wurde entworfen mit der Intention, zu langfristigem Denken zu ermutigen. „Ich bin mir sicher, dass wir – sofern wir eine Chance haben, die existenziellen Probleme, mit denen wir es jetzt zu tun haben, zu überstehen – sehr viel größer und weiter werden denken müssen, um wirklich voranzukommen. Was sie dort machen, ist meiner Meinung nach extrem wertvoll und auf der Seite der Foundation gibt es einige großartige Talks. Für alle, die sich tiefergehend mit der Rolle von Zeit und langfristigem Denken beschäftigen wollen, ist die Long Now Foundation ein wundervoller Ausgangspunkt.“
Wie die beiden vorherigen Vollmond-Releases kommt auch „Playing For Time“ mit verschiedenen Mix-Ansätzen: dem Dark-Side-Mix von Tchad Blake am 07. März sowie Mark „Spike“ Stents Bright-Side-Mix und Hans-Martin Buffs Atmos In-Side Mix im Verlauf des Monats.
Fotocredit: Nadav Kander