Die amerikanische Rockband um Frontmann Anthony Green legt eine intensive Platte vor, die die beiden Hälften „A Dream About Love“ und „A Dream About Death“ unter einem Dach vereint und nun heute endlich in physischer Form in den Handel gelangen wird. Was die neue Platte „Two Dreams“ von Circa Survive drauf hat, das erfahrt ihr nun hier.
Kevin: Endlich melden sich Circa Survive zurück. Nachdem Frontmann Anthony Green vor kurzem erst mit seiner anderen neuen Band L.S. Dunes, die sich während Corona gründete, das Album „Pastille“ veröffentlichte. wird es nun Zeit Neues von Circa Survive serviert zu bekommen (hier findet ihr übrigens die Review zur L.S Dunes Platte und hier das Interview mit der Band). Die Platte umfasst zwölf großartige Posthardcore-Songs, die sowas von emotional und gefühlvoll sind, wie wir es von der Band länger nicht gehört haben. Gleich der zweite „Drift“ geht durch Mark und Bein, dazu diese außergewöhnliche Stimme von Anthony Green lässt den Song zu einem gefühlvollen und vor allem ausgewogenen Meisterwerk emporsteigen. Dieses Gefühl, diese Berg- und Talfahrt der Emotionen, durchflutet die ganze Platte von vorne bis hinten und lässt keinen Platz für nur einen nicht großartigen Song. Für Fans von Thrice, Coheed and Cambria und Deftones ist diese Platte wie gemacht. (10-9-9)
Lisa: Ich hoffe, dass „Two Dreams“ für diese beiden Träume steht: der Traum, als Band erstmal eine Pause einzulegen, um sich anderen Dingen im Leben zu widmen – und der Traum, in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft, als Band zurückzukehren, um da weiterzumachen, wo sie aufgehört haben. Denn das neue Album von Circa Survive gefällt mir richtig gut und es wäre wirklich zu schade, sollte es das letzte der Band aus Philadelphia sein. Es fällt mir schwer, die zwölf Songs eindeutig einem Genre zuzuordnen. Schwere, düstere Passagen crashen auf teilweise sehr leichte, helle Beats – das kombiniert mit der unverwechselbaren Stimme von Sänger Anthony Green macht „Two Dreams“ für mich definitiv zu einem starken und außergewöhnlichen Album. Mein Lieblingstrack ist „Impostor Syndrome„. Im Musikvideo zum Song bekommt Anthony Green die Haare abrasiert und er singt: „We were never meant to be„. Nun – ich hoffe wirklich, er meint damit sich und seine Haare – und nicht die Band. (9-7-8)
Janina: Das Album „Two Dreams“ von Circa Survive ist speziell und nicht nur, weil es die beiden EPs „A Dream About Love“ und „A Dream About Death“ vereint. Man spürt, dass dieses Album von jemanden erschaffen wurde, der zu dem Zeitpunkt eine schwierige Phase durchgemacht hat. Die Songs spiegeln Zerrissenheit wider. Der Sound wirkt teilweise als wäre er der Soundtrack einer Traumsequenz eines Indie Films entsprungen. Aber spannenderweise funktioniert dieses Konstrukt, das beim ersten Hören gleichermaßen schön wie verstörend daher kommt, aber die Songs nach und nach ihre Wirkung entfalten. Meine persönlichen Highlights sind „Imposer Syndrome“, „Even Better“, „Sleep Well“ sowie „Die on the West Coast“. (7-7-7)
Fotocredit: Offizielles Albumcover