Bevor er sich der schwedischen Band Ghost anschloss, die zum erfolgreichsten Rock-Act des letzten Jahrzehnts werden sollte, war Martin Persnerder kreative Kopf und Visionär von Magna Carta Cartel. Und auch bevor er sich 2016 von den Okkult-Rockern um Tobias Forge trennte und nicht mehr die Rolle des Gitarristen im Gefolge der mystischen Nameless Ghouls übernahm, war eine Rückkehr zu der Band, die er zehn Jahre zuvor gegründet hatte, immer ein Thema. Am 25. November erschien nun die Vinylversion von „The Dying Option“ und wir haben die Platte im Team mal genauer unter die Lupe genommen.
Janina: Das neue Album „The Dying Option“ von Magna Carta Cartel wirkt ein wenig wie aus einer anderen Zeit. Der Sound ist sphärisch und gleicht eher einem Soundtrack, der erst nach und nach seine Wirkung entfaltet. Jedes Mal, wenn man einen der Songs erneut abspielt, entdeckt nach neue, feine Nuancen, die man zuvor überhört hatte. „The Dying Option“ ist kein Album für eine seichte Hintergrundbeschallung, sondern eher etwas für ein aktiven Hörgenuss – im Grunde liefern MCC mit diesem Werk das perfekte Vinyl-Album. Meine Favoriten derzeit sind „Silence“, „Darling“, „Sleepy Eye June“, „Don’t Look Now“ und „Valkyria“. (7-8-8)
Kevin: Mit „The Dying Option“ beweist das schwedische alternative Rock-Trio Magna Carta Cartel das der Alternativ-Rock lange noch nicht am Ende ist. Für mich spielt die Band, vor allem mit diesem Album, eine neue Dimension wieder. Es ist eine Mischung der schwedischen Landsleute Ah-a, Alphaville sowie einem Hauch New Rave Gothic Sound. Dieses ergibt eine wirklich explosive Mischung, die es trotz ihres gleichbleibenden Sound schafft auf zehn Tracks doch sehr intensiv und wohltuend zu klingen. (8-8-8)
Jacky: Ich muss sagen, dass mich „The Dying Option“ von Magna Carta Cartel positiv überraschte. Der Klang ist etwas Gothik-Rock-mäßig angehaucht und wirkt als wäre er eher aus dem vorherigen Jahrtausend. Dabei bleibt es jedoch melodisch harmonisch und wirkt sphärisch. Die Stimme von Martin Persnerder ist jederzeit passend und fügt sich ideal ins Klangbild ein, was nicht immer eine Selbstverständlichkeit ist. Viel eher spricht es für die Kompositionskünste von MCC eine erstaunlich angenehme Mischung zu erzeugen, die es sich echt anzuhören lohnt. Zudem stimmt die Abmischung und Qualität der Musik, sodass man ein schönes Gesamtkonzept erhält, was sich über zehn Songs erstreckt. (9-8-8)
Fotocredit: CLAUDIO MARINO