Le Fly, Hamburgs feinste Konzert-Zerleger zwischen Rock, Rap, Reggae und Ska, sind zurück. Bereits Anfang vergangenen Jahres erschien mit „Walk of Fame“, Le Flys satirischer Abrechnung mit dem US-Präsidenten Wahlkampf, der erste Vorab-Track ihres vierten Albums „La Vie, Oder Was?“ welches am 26. August erscheint. Ob das Album es drauf hat, das erfahrt ihr nun hier in unserer Teamreview.
Janina: Die Eckis von Le Fly haben seit Jahren einen festen Platz in meinem Herzen. So gehört „Grüß dich doch erstmal!“ (VÖ 2013) zu meinen Alben, die ich immer noch regelmäßig höre. Das neue Werk „La Vie, Oder Was?“ knüpft da an und tröstet mich über das 2017er Album „Kopf aus Fuss an“ hinweg. Le Fly sind seit jeher bekannt dafür auch die ernsthafteren Themen (in diesem Fall klimatische Veränderungen – „Mutter Natur“) mit viel Wortwitz und mitreißenden Beats zu einem kleinen Kunstwerk zu formen. Meine Favoriten sind „L`amour“, „Halblang“, „Walk of Fame“ sowie „Wüste aus Beton“. (8–7–7)
Kevin: Hey Ho, Le Fly sind mit ihrem vierten Album „La Vie, Oder Was?“ zurück und zeigen erneut, was Punkrock von St. Pauli / Hamburg zu bieten hat; zwar jede Menge Spaß, Eskalation Ideenreichtum. Hier trifft Punk auf Rock, Rock auf politisches Statement, und politisches Statement trifft auf Spaß, wovon dieses Album jede Menge zu bieten. Es sind Songs, die einen dazu einladen zu eskalieren, inne zu halten oder einfach nur zum Schmunzeln sind. Le Fly schaffen erneut ein Meisterwerk, wie wir es von den Hamburgern St. Paulis gewohnt sind. (8-8-8)
Jacky: Le Fly präsentieren uns mit „La Vie, Oder Was?“ ihr mittlerweile viertes Studioalbum. Für mich fängt das Album mit dem zweiten Song richtig stark an und haut mit „L’amour“ direkt einen Track raus, der das Potenzial hat, zur Hymne gegen Hass zu werden. Aussagekräftig geht es mit „Mutter Natur“ weiter, wobei der Text wirklich das Zeug hat, einem das Blut in den Adern gefrieren zu lassen angesichts der geschilderten Auswirkungen der Klimakriese, die man tagtäglich sieht, wenn man nur aus dem Fenster schaut. Damit beweisen Le Fly mal wieder großen Zeitgeist. Allerdings muss ich für mich feststellen, dass der folgende Rest vom Album jedoch nicht ganz an diese beiden Titel für mich ran kommt. Der Sound ist so weit ganz gut und handwerklich keinesfalls schlecht, aber ein wenig zu gleichbleibend, um noch einmal einen so herausragenden Titel wie die beiden genannten hervorzubringen. (8-6-8)
Fotocredit: Martin Bauendahl