Nicht mehr lange bis zum Rocken-Hilft-Festival in der Essener Weststadthalle. Um euch die Zeit bis zum 24. September 2022 ein bisschen zu versüßen, haben wir die Post-Hardcore-Band Our Mirage zum Plausch eingeladen. Im Interview verrieten uns Steffen, Timo, Manuel und Maus, warum sie eigentlich so düstere Texte schreiben, weshalb ihnen soziales Engagement so wichtig ist und wie ihre Verbindung zu Rocken Hilft entstand.
Frontstage Magazine: Es gibt viele tolle Genres. Ihr habt euch nach eurer Gründung im Jahr 2017 dazu entschieden, euch dem Post-Hardcore zuzuwenden. Wie kam es dazu?
Steffen: Eigentlich wollten wir uns von Anfang an keinem genauen Genre zuordnen. Wir wollten einfach Musik machen, auf die wir Bock hatten. Aber da wir häufiger gefragt wurden, was für ein Genre wir jetzt machen, fanden wir es passend, uns im Post-Hardcore einzuordnen.
Frontstage Magazine: Wenn wir euren Texten lauschen, fällt auf, dass viele Songs sehr düster sind. Ihr sprecht über Depressionen, Angstzustände und Mobbing. Sind eure Texte autobiografischer Natur?
Timo: In unseren Songs spiegelt sich viel aus unserem eigenen Leben wider oder sie handeln von Dingen, die uns beschäftigen. Wir wollen unsere Erfahrungen mit unseren Hörern teilen und ihnen mit unseren Liedern Mut machen und ihnen eine Kleinigkeit mit auf den Weg geben.
Frontstage Magazine: Erlebt ihr selbst, dass diese Themen noch sehr stark in der Gesellschaft stigmatisiert sind?
Manuel: Leider ja! Ist man persönlich nicht betroffen oder kennt Betroffene, so werden spezielle psychische Krankheiten oft außen vorgelassen. Umso mehr liegt es uns am Herzen, ein so wichtiges Thema anzusprechen und die Aufmerksamkeit auf einen Weg der Offenheit und Rücksichtnahme zu lenken.
Frontstage Magazine: Seht ihr euch deshalb als Band in der Vermittlerrolle bzw. als Sprachrohr?
Manuel: Auf jeden Fall! Wir haben das Gefühl, dass sich durch unser Vorgehen und Auftreten mehr Leute trauen, sich mit den eigenen Problemen auseinanderzusetzen oder eben jene mit vertrauenswürdigen Personen zu teilen.
Frontstage Magazine: Was glaubt ihr, bewirkt eure Musik bei euren Fans? Was soll sie ihnen vermitteln?
Maus: In erster Linie soll die Musik natürlich gut klingen und viele Menschen erreichen. Wir versuchen, unseren eigenen Geschmack mit einzubringen und freuen uns auch immer auf das Feedback nach dem Release einer Single. Weiter versuchen wir natürlich auch, den Zeitgeist zu treffen und unsere schnelllebige Gesellschaft etwas zu bremsen. Zumindest bei allen, die wir mit der Musik erreichen. Ich denke, die Musik sorgt dafür, dass Menschen sich wieder gut fühlen können und einen Lichtblick haben in dunklen Zeiten. Eine Hilfe erfolgt nicht immer sofort und viele denken auch gar nicht daran, sich Hilfe zu holen oder Hilfe zu leisten. Vielleicht kann unsere Musik aber dazu beitragen, ein bisschen umzudenken.
Frontstage Magazine: Wie entstand eigentlich euer Engagement bei Rocken Hilft? Wieso ist es euch so ein großes Anliegen, euch dafür zu engagieren?
Timo: Wir wurden angeschrieben und gefragt, ob wir eventuell bei ihrem Festival spielen wollen – so sind wir erst auf die tolle Initiative aufmerksam geworden. Im Grunde passt das Ganze wie die Faust auf‘s Auge. Denn Our Mirage hat sich eben genau aus dem gleichen Grund gegründet wie Rocken Hilft. Die Aktion zu unterstützen, war für uns einfach logisch.
Frontstage Magazine: Zu guter Letzt ist eure Kreativität gefragt:
Rocken Hilft, weil…
Steffen: Musik allgemein alles und jeden Menschen verbindet.
Ihr möchtet Our Mirage unbedingt (noch)mal live erleben und gleichzeitig etwas Gutes tun? Dann schaut unbedingt beim beim Rocken-Hilft-Festival am 24. September in der Essener Weststadthalle vorbei. Neben Our Mirage dürft ihr euch außerdem auf Bands wie Marathonmann, Venues, The Disaster Area und einem richtig fetten Secret Headliner freuen. Tickets und weitere Informationen findet ihr unter: https://www.rockenhilft-festival.de/
Fotocredit: Kathi Sterl