Kompromisslos und ohne Gnade: stets das schärfste Urteil gegen sich selbst fällend. So beschreibt sich die Debut-EP “Urteil” der Band Kontraire selbst. Die sechs Songs verkörpern den inneren Konflikt, der mit der täglichen Selbstreflexion vom leisen Hinterfragen bis hin zum erbitterten Kampf mit den eigenen Idealen einhergeht. Unsicher über dessen Wert in einer von Leistungsdruck und Gier zersetzten Welt. Obwohl einem alles offensteht, erscheint die eigene Freiheit als erdrückt. Ob unsere Erwartungen an diese Platte auch dessen Freiheit erdrückt, lest ihr in unserer Teamreview.
Janina: Die EP „Urteil“ von Kontraire verfügt über ein gutes und stimmiges Gesamtkonzept. Insbesondere das Gitarrenspiel ist mitreißend und einprägend. Besonders gefielen mir die Songs „Kunststück“ und „Dunkelblau“, da hier das Zusammenspiel der einzelnen Songkomponenten für mich am stimmigsten waren. Generell ist die musikalische und textliche Grundstimmung eher schwer und ein wenig düster. Man muss sich darauf einlassen und es eignet sich nicht wirklich für ein lockeres „Nebenbei hören“. Mit ihrer EP „Urteil“ legen Kontraire aber auf jeden Fall einen weiteren Meilenstein ihrer musikalischen Karriere. (6–7–7)
Jacky: Mit der EP „Urteil“ haben Kontraire eine gelungene erste EP geschaffen. Jedoch fehlt mir noch das letzte Bisschen, um mich mit ihrem Debüt vollends vom Hocker zu hauen. Viele gute Ansätze sind schon gegeben, so stimmt die Instrumentierung oder die textliche Tiefe. Bei „Kunststück“ etwa gefällt mir die etwas härtere Herangehensweise, hier erinnert mich die Band fast ein bisschen an Sperling. Leider halten Kontraire diesem Vergleich noch nicht auf allen Ebenen stand, denn Sperling geht in seinen Liedern mit der letzten Konsequenz zu Ende. Das fühle ich bei „Urteil“ von dieser jungen Band noch nicht in diesem Umfang. Aber was nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden, denn das Potenzial wäre da. (6-7-7)
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