Yelawolf, von der britischen Tageszeitung The Guardian als „eine der zentralen Stimmen des Hip-Hop” gepriesen und Shooter Jennings, einer der begehrtesten Produzenten und Songwriter in der Welt der Americana, haben offiziell ihre Zusammenarbeit in einem außergewöhnlichen, neuen Rock-Projekt namens „Sometimes Y“ angekündigt. „Make Me A Believer” hieß die erste Single und war somit Vorbote auf das diesen Freitag erscheinende Debütalbum „Sometimes Y“. In unserer Teamreview nehmen wir für euch das ganze Album unter die Lupe.
Janina: Mit „Sometimes Y“ haben Yelawolf x Shooter Jennings ein interessantes Album geschaffen. Der Opener und Titelsong „Sometimes Y“ ist beispielsweise ein extrem abwechslungsreicher Song, dessen Beginn einem Raketenstart gleicht und einen Moment lang völlig überladen daherkommt und erst nach und nach Sinn ergibt. „Hole In My Head“ danach ist ein krasses Kontrastprogramm. Dieses Abwechslungsreichtum zieht sich durchs Album und man hat eher den Eindruck dies sei der Soundtrack zu einem monumentalen Film oder Serie. Persönlich gefielen mir die Songs, die extrem kraftvoll und „catchy“ waren – „Make Me A Believer“ und „Jump Out The Window“, aber auch die ruhigeren Tracks wie „Catch You On The Other Side“ sind sehr eingängig. „Sometimes Y“ bietet wirklich für fast jeden Geschmack mindestens einen passenden Track. (8-7-8)
Jacky: Im ersten Song „Sometimes Y„, zugleich das mit Abstand stärkste Lied, zählt ein Countdown die zehn Tracks starke Platte an. Nichts, was man im Folgenden zu hören bekommt, ist gewöhnlich oder so wie man es gewohnt ist. Der erste Song ist rockig und macht so Bock auf Eskalieren, während der zweite Titel direkt so anders ist und eher Filmmusik für leichtere Sommerabenteuerfilme erinnert. Ich hätte niemals geglaubt, dass die beiden Songs direkt hintereinander auf einer Platte zu finden seien. Und genau so geht es bei „Sometimes Y“ weiter. Es gibt also nicht wirklich einen erkennbaren, roten Faden, aber die Machart der Songs ist visionär, da so viel Authentizität vermittelt wird, ohne schon einmal Dagewesenes zu wiederholen. Während des Hörens sehe ich gedanklich einen Coming-Of-Age-Film Anfang der 2000er , der über Freundschaft, das Erwachsenwerden und alle Verzweiflungen dazwischen handelt und immer wieder mit rockigen Interludes begeistert. (7-5-9)
Kevin: Wenn zwei Ausnahmetalente aufeinandertreffen, erwartet man dass dieses Zusammenspiel nur großartig werden kann. Aber ist das so? in dem Fall von Yelawolf x Shooter Jennings stimmt dies wohl sehr gut. Endlich, nach langer Zeit gefühlt mal wieder, ein Rockalbum, wie ich es mir vorstellen: Hymnen für die großen Bühnen, allen voran der Vorabtrack „Jump Out The Window“. Dies sind Tracks, die für den nächsten Blockbusterfilme als Soundtrack dienen oder auch einfach für Zuhause, um einfach mal wieder ordentlich ab zu dancen im heimischen Wohnzimmer. Den Sound der beiden zu beschreiben fällt mir wirklich schwer, da es eine Mischung aus den 80/90er Jahre Rockbands gepaart mit dem Neuen Sound von heute wie Biffy Clyro ist. Das extrem hohe Niveau der Platte zieht sich durch jeden Song; dies hatte ich lange nicht bei einem Album verspürt. (10-10-9)
Fotocredit: Jesse Lirola