Rebecca Lou veröffentlicht am 27.10. ihr lang ersehntes Album mit dem klingenden Namen „Heavy Metal Feelings“. Dabei spielt sie immer öfter mit dem Genre Pop. Zudem soll auch eine stringente Verbindung zwischen den einzelnen Album-Tracks aufgebaut werden, die inhaltlich einzelne Stufen und Phasen eines Beziehungsdramas widerspiegeln sollen. Dieses Konzept soll bereits bei den bereits veröffentlichten Singleauskopplungen „Lovesick“, „The Destroyer“, „Bad Heart“ sowie dem Album-Fokustrack „Twinflame“ ebenfalls angewendet worden sein. Wir haben in unserer Teamreview überprüft, inwiefern dies für Album und Singles zutrifft und was der Longplayer sonst noch kann.
Janina: Die Dänin Rebecca Lou veröffentlicht mit „Heavy Metal Feelings“ ihr neues Album. Thematisch wird jede Phase eines Beziehungsdramas aufgegriffen. Der Sound ist bereits ab der ersten Sekunde eingängig und mitreißend. An einigen Stellen des Albums geht für meinen Geschmack die ausdrucksstarke Stimme von Rebecca Lou ein wenig unter, da einige Arrangements sehr gewaltig gestaltet wurden. Insbesondere der erste Track „Destroyer“ ist ein richtiger Ohrwurm – ebenso wie „Lovesick“. Ein weiterer Anspieltipp ist „Twinflame“. „Heavy Metal Feelings“ könnte emotional noch tiefer gehen, jedenfalls hat es mich auf der Ebene nicht erreicht. Es sind viele gute und starke Songs dabei, aber im Gesamtkonzept fehlte mir ein Fünkchen für den „Wow-Effekt“. (7–7–7)
Jacky: Können wir in erster Linie bitte zelebrieren, wie absolut abgefahren der Titel des Albums ist? Alleine die Wortkombination „Heavy Metal Feelings“ ist revolutionär und ein Meisterwerk für sich. Im Vergleich zu diesem virtuosen Titel kann der Rest vom Album für mich nicht ganz mithalten. Die Lyrics lassen hier und da durchaus Tiefsinnigkeit durchblitzen, leben das für mich allerdings nicht so intensiv aus, wie es die Albumbeschreibung vermuten ließ. Soundtechnisch bewegen wir uns am Rande von Pop, aber in manchen Momenten mag es etwas düsterer klingen, ob ich jedoch bis zum Doom Pop mitgehen würde, weiß ich nicht. Mein Fazit ist: kann man zwischendurch gut hören und würde die Radiolandschaft auf jeden Fall beleben; mein Lieblingsalbum ist es jedoch nicht. Davon abgesehen würde ich sofort Merch für „Heavy Metal Feelings“ drucken lassen, das ist einfach nur genial. (7-8-7)
Kevin: Rebecca Lou präsentiert mit ihrem Album „Heavy Metal Feelings“ einen vielseitigen Sound, der irgendwo zwischen Courtney Love, Avril Lavigne und Adele rangiert. Die Genres des Pops, des Rocks, des Indies und des Pop-Punks verschmelzen hier in einer herausragenden Symbiose: gefühlvoll, emotional und trotzdem stark. Das Album umfasst neun Tracks, die inhaltlich eine Verbindung zueinander aufweisen, ähnlich wie ein Konzept-Album und sich mit einem Beziehungsdrama auseinandersetzen. Kann ein Album persönlicher sein? Schwer zu sagen, aber es trifft uns textlich wie klanglich mitten ins Herz. (8-8-8)
Fotocredit: Albumcover