Kelvyn Colt und wavvyboi veröffentlichen ihre erste gemeinsame Single „No One“. Eine Zusammenarbeit, die man auf den ersten Blick vielleicht nicht erwartet hätte. Eine überraschende Kooperation mit der das Duo einmal mehr demonstriert, dass sie sich auf ihre ganz eigene Art und Weise nichts aus Dogmen machen.
Auf der einen Seite Kelvyn Colt, der seit einigen Jahren mit Singles wie „Bury Me Alive“ oder zuletzt seiner „Love Before Death“-EP gezeigt hat, dass englischsprachiger Rap aus Deutschland nicht nur eine Daseinsberechtigung, sondern echte Durchschlagskraft hat: In Wiesbaden geboren, hat der 27-Jährige sich mittlerweile einen internationalen Namen gemacht. Ausverkaufte Tourneen durch ganz Europa und als erster deutscher HipHop-Künstler auch durch China, mit Ezhel eine Nummer-1-Hit in der Türkei und ein gefeierter Gig beim SXSW in Austin, dazu Features mit Gunna oder Abra Cadabra sprechen eine mehr als deutliche Sprache und brachten dem Rapper völlig zurecht eine Nennung als einer der 30 einflussreichsten Europäer des vergangenen Jahres ein.
Auf der anderen Seite wavvyboi, der sich mit seinem bittersüßen Sound zwischen Sad-Trap, Zeitgeist-R&B und neu-neuer Emo-Wave und seinem androgynen Auftreten fernab von Deutschraps fragwürdigen Männlichkeitsbildern seine eigene Nische geschaffen hat. In seinen Songs verwandelt der 23-jährige Multiinstrumentalist aus Liechtenstein seine Gefühle und Emotionen zu düsteren Balladen in der Tradition von Lil Peep und Nirvana gleichermaßen. Songs wie „blister“ oder „fall in love with me“ erreichten innerhalb kürzester Zeit Millionen von Streams und lassen keine Zweifel mehr daran, dass wavvyboi einer ganzen Generation aus dem Herzen spricht.
Mit „No One“ veröffentlicht das Duo jetzt seine erste Zusammenarbeit. „I just wrote a song about feeling like a misfit, which is something I struggled with when I was younger but something I embrace and I’m proud of nowadays. I feel like I formed and found my own tribe with the Triple Black Heart Gang, my community“, erzählt Kelvyn Colt von seiner Motivation hinter dem Song „No One”.
Zudem ist „No One“ eine Collabo, die den internationalen Anspruch beider Künstler einmal mehr unterstreicht – denn wavvyboi, der sonst auf Deutsch singt, switcht für die Collabo zum ersten Mal auch ins Englische. Vor allem schaffen die beiden Acts es aber gekonnt, ihre ganz unterschiedlichen Styles und musikalischen Einflüsse miteinander zu verbinden. Düstere Grunge-Gitarren treffen auf grollende Bässe aus der 808 und kreieren so einen elegischen und gleichermaßen energiegeladenen Vibe zwischen straightem Rap und gefühlsgeladener Melancholie, zu dem Kelvyn Colt und wavvyboi ehrlich und offen ihr Innerstes nach außen kehren, ehe die Hook in einem verzerrt-verzweifeltem Duett der charakteristischen Stimmlagen beider Künstler gipfelt.
Fotocredit: Vitali Gelwich