Chunk! No, Captain Chunk! melden sich sechs Jahre nach der Veröffentlichung ihres letzten Albums mit dem vierten Longplayer „Gone Are The Good Days“ zurück. In der Zwischenzeit hat das Quintett aus Paris vor allem der neue Schaffungsprozess auf Trab gehalten, denn der war nicht immer ganz einfach. Als man sich dann 2020 wieder zusammensetzte sollte es eigentlich gar kein Album werden. Doch wie so oft kam es anders und am Freitag wird nun das gute Stück erscheinen, welches vor allem die Genre-Nische des Pop-Punks mit härteren Elementen bedient. Unsere Teamreviewer*innen haben es auf Herz und Niere geprüft.
Janina: Für Musiker*innen gehört es zu den schlimmsten Dingen, die passieren können, wenn man während der Arbeit am Album merkt, dass das Gefühl nicht stimmt. Aber manchmal muss man auch mal einen Schritt zurück gehen, um weiterzukommen. Die ersten Zeilen für das vierte Albums „Gone Are The Good Days“ der Pariser Chunk! No, Captain Chunk! wurden bereits 2016 zu Papier gebracht, aber nach Jahren auf Tour, Promo und Studioarbeiten war die Luft raus, um etwas neues, frisches zu produzieren. Deshalb hieß es alles zurück auf Anfang. Das vorhandene wurde überarbeitet und vieles ist ganz neu gemacht worden. Dieses Gefühl hat die Band in dem ersten Track „Bitter“ verarbeitet und eine Gewisse Unsicherheit, Zerrissenheit und Mut widerspiegelt. Mit „Drift Away“ folgt einer meiner Favoriten des Albums, da der Song eine mitreißende Energie hat. Ein weiterer Liebling folgt direkt – der Titelsong des Albums „Gone Are The Good Days“. Es ist ein Song, der sagt „Die guten Tagen mögen zwar vorbei sein, aber die Erinnerungen daran trage ich immer bei mir!“ und einen daran erinnert, dass es weitergeht und Dinge nie ganz verloren sind, solange wir sie in uns tragen. Ein weiterer Favorit meinerseits ist „Blame It On This Song“. Überrascht war ich vom Song „Tongue Tied“, da dieser eher etwas sanfter ist und dadurch einen ziemlichen Kontrast zum Rest bildet. Dabei zählt „Marigold“ als der Love Song des Albums. Auch ein durchaus guter Track, dennoch hat mich dieser nicht ganz abgeholt. Dennoch ist das Gesamtkonzept des Albums stimmig und wird durch seine Wechsel aus punkig, sanft und dann wieder laut zu einem hörenswerten Soundtrack für den Spätsommer und darüber hinaus. Die Songs haben großes Potential für herausragende Livesongs. Die verhältnismäßig lange Wartezeit auf das vierte Chunk! No, Captain Chunk! Album hat sich durchaus gelohnt. (8-7-8)
Jacky: Bei „Gone Are The Good Days“ sind vor allem die starken Texte hervorzuheben, die nahezu jeden Song bereichern und bestechen. Die Synthese von Pop-Punk mit durchaus etwas härteren Elementen wie Screams oder Gitarrenriffs geht ebenfalls auf und mag eine ungekannte Hörerschaft überraschen. Im Herzen bleibt es dennoch Pop-Punk, der durchaus auch mit einem sanften Duett „Tongue Tied“ glänzen kann und sich so in einem angenehmen Maße abwechslungsreich präsentiert ohne den roten Faden zu verlieren. (7-9-8)
Kevin: Chunk! No, Captain Chunk! sind endlich zurück. Die Band hat mich vor Rund zehn Jahren da abgeholt, wo für mich damals Pop-Punk versagt hat. Es handelt sich um eine Band, die den Pop-Punk neu definierte und noch etwas härtere Elemente mit eingebaut hat. Mit ihrem neuen Longplayer „Gone Are The Good Days„ überzeugt die Band auf ganzer Linie. Dabei werden poppige, einschlagende Texte mit einer -menge Gitarren-Sound und gefühlt jeder Menge Spaß am Punk und Core-Elementen gepaart. „Drift Away“ ist so ein solcher Song, der einfach die gute Laune mit massig Funken in uns hoch sprühen lässt. Das Album umfasst zwölf Songs, die in ihrer Grunddynamik schon sehr gleich, aber soundtechnisch doch unterschiedlich sind. Der Song „Painkiller“ hat für mich den alten Vibe von zum Beispiel Yellowcard und „Good Luck“ erinnert mich an Simple Plan. Für mich ist die Platte rundum gelungen, und ist auch für Punk-Pop Fans oder Anhänger*innen der etwas härteren Gangart zu empfehlen. (10-9-9)
Fotocredit: Chunk! No, Captain Chunk!