Niemand mag dich wenn du 23 bist.
Die Welt ist 7000-Einwohner-klein und Blink-182 läuft auf Dauerschleife. Bei einem Referat in der Schule spielen die Zwillingsbrüder Jules und Simon zusammen mit ihrem besten Freund Manuel „What’s My Age Again“. Es ist 2009 und eigentlich haben die drei Zwölfjährigen noch überhaupt keine Ahnung, wovon der Song handelt.
Elf Jahre später, im Sommer 2020, die Welt steckt mitten in der Pandemie, machen Jules, Simon und Manuel immer noch zusammen Musik. Allerdings konnten die Drei Schlagzeuger Matthias mit ihrer Vision anstecken, der das Line Up seither komplettiert. Es sind schwierige Zeiten und der Druck der Pandemie lastet schwer auf den Schultern der Newcomer. Während sie anderen dabei zusehen, wie sie die Karriereleiter hinaufklettern und den großen Durchbruch schaffen, scheinen sie selbst festzustecken. Die Welt ist jetzt größer, aber sie selbst fühlen sich immer noch verdammt klein. Zwischen Erwachsenwerden und finanzieller Unsicherheit bleibt nur wenig Platz, um noch zu träumen. Doch die Leidenschaft schlägt wie eh und je im Takt der Musik, die das Leben unaufhaltsam in ihre gekränkten Herzen pumpt.
Viel Zeit ist vergangen und die Hürden wurden immer größer. Sie erinnern sich an das Klassenzimmer, den kleinen Verstärker und das ein wenig zu schlecht vorbereitete Referat, als sie realisieren: Blink hatten recht. Es mag einen wirklich niemand wenn man 23 ist.
Pop-Punk ist noch immer Teil von ihnen und so schreiben sie über all das, was hinter ihnen liegt. Gleichzeitig wird ihnen bewusst, wie unbekannt sie im Grunde noch sind und dass nach wie vor ein langer Weg vor ihnen liegt. Ein Weg, den sie bereit sind zu gehen, denn es ist „alright“. All das ist „Runaway“, die neue Single, die heute erscheint: ungefiltert, ehrlich und echt.
Fotocredit: Vincent Schaeffer und-Katharina Aigner