Zwei Jahre lang lebte der 32-Jährige Georg Auf Lieder von der Straßenmusik – und zwar ausschließlich mit Eigenkompositionen. Im Zuge dessen wurde er am Berliner Alexanderplatz entdeckt und konnte bereits zwei Alben bei Universal veröffentlichen. Am heutigen Tage folgt sein drittes Album, das ebenfalls seinen Namen trägt, „Georg Auf Lieder“ und komplett durch Crowdfunding finanziert wurde. Unsere Teamrevierwer*innen haben das gute Stück genauer unter die Lupe genommen.
Kevin: Georg auf Lieder schafft mit seinem neuen Album genau das, was ich von einem Singer/Songwriter erwarte. Kein Johnnes Oerding oder Max Giesinger Stil, sondern ehrlichen, authentischen Sound in vor allem persönlichen Songs, die nicht von fünf weiteren Personen mitgeschrieben worden sind. Man merkt Georg an, wie viel Liebe und Zeit dieses Album in Anspruch genommen hat. Die Liebe an seine Mutter und all das, was sie für ihn getan hat, spielt eine zentrale Rolle auf dieser Platte. Lasst uns ehrlicher sein und versuchen, das zu sein, was wir sind. (8-10-8)
Janina: Mit „Georg Auf Lieder“ veröffentlicht Georg Auf Lieder jetzt sein drittes Album. Seine Fans haben es mittels Crowdfunding komplett finanziert. Herausgekommen ist ein Album voller kluger und liebevoller Songs. Insbesondere Alltagsgeschichten in Songs zu verwandeln, die nicht voller hohler Phrasen sind, ist eine Kunst, die nur wenige beherrschen. Beispielsweise schafft Georg es in „Alexandra“ völlig wertfrei die Geschichte über Ehebruch, Trennung und Neuanfang zu erzählen und dabei dem Hörer dennoch ein hoffnungsvolles Gefühl zu übermitteln. Dazu übermittelt er beim Singen eine gewisse Wärme und Empathie, so dass man sich vorstellen könnte ihm die eigene komplette Lebensgeschichte zu erzählen. Das Album „Georg Auf Lieder“ ist klug, liebevoll und trotz Melancholie an manchen Stellen wärmend wie eine Tasse Tee. (9–9–9)
Jacky: Zuerst dachte ich „nicht noch ein deutscher Singer/Songwriter“. Aber schon die ersten Töne des dritten Albums des ehemaligen Straßenmusikers fühlten sich anders an. Es klingt irgendwie ehrlich und direkt ins Herz, sodass ich neugierig weitergehört habe. Das hat allerdings nicht lange angehalten, da „Alexandra“ mich komplett aus dem Konzept gebracht hat. Der Song erinnert mich vom Stil und Konzept des Sprechgesangs her ein bisschen an Kettcars „Im Sommer 89„. Nimmt man dann aber noch den Text hinzu, war es um mich geschehen. Die Geschichte, die erzählt, trifft mich wie ein Blitz, ich kann mich super mit ihr identifizieren und höre mit Tränen in den Augen das Lied noch mehrmals an- absolutes Gänsehautfeeling. Den Rest vom Album habe ich ehrlicherweise nicht mehr so präsent wahrgenommen, weil mich „Alexandra“ und die Art und Weise, wie dieses Lied wirkt absolut mitgenommen hat. Die folgenden Tracks bestehen aber aus sieben Songs, die den ersten beiden in Sachen Gefühl und Tiefe in nichts nachstehen , sowie drei emotionalen Audioaufnahmen. (9-6-8)
Fotocredit: Ben Wolf