Die aktuelle Pandemie hat die ganze Welt ausgebremst oder entschleunigt, um es optimistisch auszudrücken. Genau diese reduzierte Geschwindigkeit nimmt die Hardcore-Band Stick To Your Guns nun auf ihrer aktuellen Akustik-EP auf. Denn schließlich musste die Welttournee mit Parkway Drive ja verschoben werden, wieso also nicht vier Songs in neuer, ruhigerer Atmosphäre aufnehmen? Wut und Frieden oder Krach und Ruhe müssen schließlich keine Gegensätze sein, findet Sänger Jesse Bernett. Wie das klingt, erfahrt ihr in unserer Teamreview.
Kevin: Endlich sind Stick To Your Guns wieder da, aber anders als viele es vermutlich erwartet haben. Mit ihrer Vier-Song-Cover-Akustik EP „The Meaning Remains“ veröffentlicht die Band etwas ganz Besonders. So kennen wir die Band um Jesse Bernett eher selten. Auch wenn seit spätestens Trade Wind wir die ruhigeren Sachen von Jesse zu schätzen und lieben wissen. Die Songs „Amber“, „Nobody“ und „Forgiveness Of Self“ sind exzellent gewählte Songs für ein Akustikcover. Gerade ich als Stick To Your Guns Fan bin begeistert. Was sich die Band jedoch bei dem A-ha Cover von „Take On Me“ gedacht hat, bleibt mir schleierhaft. Gerade dieses kitschige Saxofon-Solo finde ich völlig unpassend. Nichts gegen das Saxofon, denn zum Beispiel The Midnight beweisen, dass dieses Instrument auch gut in Szene gesetzt werden kann, aber hier finde ich es völlig deplatziert. Drei mal Top und leider ein Flop auf der EP. (8-7-8)
Janina: Für „The Meaning Remains“ haben die Herren von Stick To Your Guns drei ihrer eigenen Songs sowie ein Cover in neue akustische Gewänder gehüllt. Musikalisch neu, dennoch bleibt die Bedeutung gleich. Während die ursprünglichen Versionen von „Amber“ und „Nobody“ schon fast brutal sind, gehen sie in der ruhigeren Version viel tiefer unter die Haut. Bei „Take On Me“ handelt es sich wirklich um ein Cover von A-HA. Bei dem Song haben STYG wirklich eine interessante, unerwartete Version geschaffen. Mein persönlicher Favorit der EP ist „Forgiveness Of Self“, der auf dem Album „True View“ noch den Titel „The Reach For Me: Forgivness Of Self“ trug. Die entschleunigte Version bringt den Text auf eine ganz andere Ebene und verleiht ihm dadurch mehr Gefühl. (9-8-9)
Jana: Laut, hart und eigentlich an der Seite von Parkway Drive. So hatte man Stick To Your Guns zumindest vor Corona in Erinnerung. Für ihre Akustik-EP haben sich STYG ganz was Feines überlegt: Vier Fan-Classics gefühlvoll neu interpretiert und ein wenig anders, als wir sie eigentlich kennen: soft, leise, gefühlvoll. Aber es dennoch ein Dress, dass Jesse Barnett und seine Bandkollegen gut tragen können. (7-8-7)
Patrick: Die neue EP „The Meaning Remains“ ist eine etwas andere als die „klassischen“ EPs oder Alben der Band Stick to Your Guns. Sehr melodisch, super warmherzig und super musikalisch! Neben dem A-HA Cover „Take on Me“ haben die Jungs in meinen Augen einen super „Frühlings-Vibe“ ausgerufen und nahmen somit Einzug in meine „Sonntags-Balkon-Kaffee-Playlist“! Gerne mehr davon (7-6-6)