Was früher Declare Your Funeral hieß, nennt sich heute Half Me. Der Sound und die Erfahrung sind geblieben und tragen mit dem neuen Frontsänger Chris Zuehlke ein frisches Gesicht. Dass er sich auch im Privaten gerne zwischen den alten und neuen Zeiten bewegt, erzählt er uns im Interview zwischen 80’s-Sound von The Midnight und moderner Dystopie des Cyberpunks.
Frontstage Magazine: Hallo Chris, vielen Dank, dass Du Dir Zeit für uns nimmst. Erzähl doch bitte unseren Lesern einmal, was Du in Zeiten von Corona mit Deiner Band Half Me so anstellst? Unterscheidet es sich stark zu „Vorher“?
Chris: Hey liebes Frontstage Magazine, danke für die Einladung, fühlt sich gut an was beitragen zu dürfen und ich freu mich auf das, was Frontstage bringt! Die Liveshows fehlen uns sehr. Da wir aber keine beruflichen Musiker sind nutzen wir die Zeit zum aufnehmen und produzieren. Mittlerweile kommt alles bei uns aus einer Hand und es gibt bald schneller und mehr Mukke von uns.
Frontstage Magazine: Ihr habt die Zeit scheinbar gut genutzt und plant demnächst Eure erste EP zu veröffentlichen, auf die es mit „Mantis“ bereits einen Vorgeschmack gab. Gibt es bereits nähere Infos, wann die Platte erscheinen wird und was wir erwarten dürfen?
Chris: Durch die neuen Kontaktbeschränkungen verschieben sich die Pläne zwar etwas nach hinten und wir haben ein bisschen damit zu kämpfen alles rechtzeitig im Kasten zu haben. Es wird trotzdem für jeden Track ein Musikvideo geben. Wenn alles glatt läuft, gibt’s das komplette Ding noch dieses Jahr.
Frontstage Magazine: Sind neben dem Album noch weitere Aktionen wie etwa Konzerte (Corona mal außen vor) oder ähnliches geplant?
Chris: Von wirklich langfristiger Planung halten wir uns momentan fern. Shows spielen wir zur Sicherheit der Konzertbesucher und allen beteiligten nicht. Sollte das Easter X nächstes Jahr stattfinden können, gehen die Einnahmen davon als Spende an das Hamburger Logo. Mehr ist derzeit nicht in Planung, aber ihr erfahrt als erste, wenn was Neues ansteht 😉
Frontstage Magazine: Welches ist der außergewöhnlichste Termin, der für dieses Jahr noch in Deinem Kalender steht?
Chris: Cyberpunk 2077 – Termine in der echten Welt sind 2020 gecancelled 😀
Frontstage Magazine: Du warst ja schon früher in so einigen anderen Bands wie Brum Brum Tut Tut oder auch White Walls aktiv. Wie kam es dazu, dass Du nun als Sänger von Half Me in Erscheinung trittst?
Chris: Ja – das ist zwar schon ewig her aber ich mag die Veränderung. Ich bin in den letzten Jahren viel umgezogen, hab einiges ausprobiert, verändert und mich weiterentwickelt. Deswegen war es für mich der beste Move, mir ein Outlet zu suchen, in dem ich meine Emotionen verarbeiten kann. Und mit den Jungs wollte ich schon Musik machen, als sie noch Declare Your Funeral waren deswegen hat einfach alles gepasst.
Frontstage Magazine: Wie würdest Du den Sound von Half Me im Vergleich zu den genannten Bands beschreiben?
Chris: Nu und Heavy. Und das nur, weil es mir super schwer fällt die eigene Musik mit anderen Künstlern zu vergleichen. Am besten hört man einfach rein.
Frontstage Magazine: Wir wissen, dass Du persönlich beim Musik hören nicht auf ein Genre festgelegt bist. Beeinflusst Dich das im Schaffungsprozess mit deiner Band?
Chris: Absolut! Kunst sollte nicht zu sehr kategorisiert werden. Oft entstehen Lyrics zu Songs aus Textfetzen, die ich auf Beats geschrieben habe oder die Stimmung eines Tracks inspiriert mich etwas zu dem Gefühl zu schreiben.
Frontstage Magazine: Welche Musikrichtung präferierst du von allen am meisten und warum?
Chris: Ok das ist schwierig. Natürlich gibt es so viele gute Songs im Metal und Hardcore Bereich und ich liebe es, wenn Künstler ihre Genregrenzen sprengen. Trotzdem hooken mich selten Tracks so sehr wie die Atmosphäre von anderen Genres wie Synthwave, chilligem LoFi oder Trap.
Frontstage Magazine: Gibt es einen Alltime-Favourite oder einen Künstler*in, den*die verehrst?
Chris: Seitdem mir unser Gitarrist Chris ‘The Midnight’ als perfekte “Nachts im Regen auf der Autobahn”-Musik vorgestellt hat komme ich von dieser Band nicht mehr los. Ganz abgesehen davon ist Brendan von Counterparts für mich der aufrichtigste Artist im Game.
Frontstage Magazine: Welchen Song hättest Du eigentlich schon längst aus Deiner Playlist entfernen müssen, aber feierst ihn jedes Mal wieder aufs Neue?
Chris: Lil Xan – Betrayed
Frontstage Magazine: Die letzte Frage soll immer etwas mit persönlichen Erlebnissen zu tun haben: Hast Du schon mal einen Strafzettel kassiert?;)Dank Dir für Deine Zeit. Hab‘ noch einen schönen Tag und viel Erfolg für alle zukünftigen Projekte!
Chris: Ich sammel die Dinger 😀 – Same to you, danke! <3
Wer Half Me einmal live erleben möchte, kann dies am 29. Mai im Hamburger Logo beim Easter X Vol. 1. Dies wird euch von der Band Bad Blood Exhaust präsentiert.
Fotcredit: Promopic