Wie Disco und Funk-Vibes zu modernem Pop-Sound passen kann zeigt uns die Münchener Band TYDES. Am 16ten Oktober veröffentlichten die drei Multiinstrumentalisten ihr nach ihnen selbst benanntes Debütalbum. In unserem Interview erklären uns die Jungs, wie sie der Sound der vergangenen Dekaden verbindet und welche Instrumenten ihr vielleicht zukünftig bei TYDES noch hören könntet.
Frontstage Magazine: Hallo TYDES, wie ergeht es Euch in der aktuellen Situation? Kommt Ihr gut unter Corona zurecht?
TYDES: Hallo Front Stage Magazine. Vielen Dank für die Einladung zum Interview. Uns geht es trotz der außergewöhnlichen Lage eigentlich sehr gut. Wir konnten die letzten Monate nützen und unser Debütalbum finalisieren. Dies haben wir natürlich unter Berücksichtigung aller Abstandsregeln mithilfe von Videotelefonie und Home Recording bzw. Producing sehr gut meistern.
Frontstage Magazine: Anlass des Interviews ist Euer Debütalbum, welches kürzlich Mitte Oktober erschienen ist. War es aufregend Eure erste Platte mit dem gleichen Namen herauszugeben?
TYDES: Es floß sehr viel Herzblut in das Debütalbum und wir sind unendlich Stolz darauf. Man kann sagen, es ist in kompletter Eigenregie entstanden. Neben dem Songwriting haben wir auch das Mixing und Mastering durchgeführt. Zusäztlich haben wir die Videos selber produziert und das Albumcover designed.
Frontstage Magazine: Wie habt Ihr den 16ten Oktober erlebt? Habt Ihr vielleicht etwas Besonderes gemacht oder gab es eine Release-Party im kleinen, privaten Rahmen?
TYDES: Ursprünglich hatten wir eine Release-Party in München geplant, aber aufgrund der aktuellen Situation konnte diese natürlich nicht stattfinden. Vor ein paar Monaten wurden wir vom DigitalAnalog Festival für einen Auftritt am gleichen Tag angefragt. Da dieses Konzert per Livestream übertragen wurde konnten wir so eine virtuelle Release-Party mit unseren Fans feiern.
Frontstage Magazine: Vorab habt Ihr zwei Singles aus dem Album veröffentlicht: zuerst „Feels Like Home“ und dann „Feeling High“. Die Songs machen es einem schwer sich dabei nicht bewegen zu wollen. Was macht so eine Art von „four-to-the-floor“ Musik mit Euch persönlich?
TYDES: Uns drei verbindet die Musik aus den 70er und 80er Jahre in denen der „four to the floor“ Rhythmus eine große Rolle spielte. Wir hören diese Musik nicht nur sehr gerne sondern tanzen auch dazu. Dieses Gefühl überträgt sich bestimmt auch auf unsere Zuhörer.
Frontstage Magazine: Eure Musik verbindet den Disco- und Funksound der 70er und 80er Jahre mit einer Prise modernen Pops. Somit ist gute Laune vorprogrammiert. Wie läuft der Entstehungsprozess Eurer Werke ab?
TYDES: gibt bei uns keinen generischen Entstehungsprozess. Sicherlich entstand der ein oder andere Song klassisch in einer Jamsession, es gibt aber auch Songs die aus Melodie- oder Textideen eines einzelnen entstanden sind und gemeinsam dann vollendet wurden. Es gibt z.B. auch Basslines oder Drumbeats die Jerryl geschrieben hat oder Gitarrenriffs die von Manu oder Jo entwickelt wurden.
Frontstage Magazine: Dennoch spürt der Zuhörer, dass sich der Sound in fünfzig Jahren weiterentwickelt hat. Auf welche Weise wolltet Ihr selbst der Disco-Zeit Tribut zollen und was markiert musikalisch den größten Unterschied zu damals?
TYDES: Der bereits angesprochene Beat „four-to-the-flour“ aber auch die funky Spielweise von Jerryl an der Gittare sind ein Tribut an die Disco-Zeit. Der größte Unterschied zu damals ist sicherlich wie das Album abgemischt wurde. Wir haben State of the Art Programme und Tools benützt um einen absolut ausgewogenen und klaren TYDES Sound zu kreieren.
Frontstage Magazine: Gibt es Musiker, die Euch auf Euren Wegen beeinflussten und dazu führten, dass die elf Songs des Albums so klingen, wie sie es nun tun?
TYDES: Wie bereits erwähnt prägten uns Musiker aus den 70ern und 80ern wie Prince, Cameo oder Chaka Kahn. Man kann aber auch Einflüsse aus den 90ern wie Jamiroquai oder auch aktuellen Funk- und Pop Künsterln wie Parcels, Cromeo oder Franc Moody erkennen.
Frontstage Magazine: Der unverfälschte gute Laune Sound legt nahe, dass Ihr Eure Musik selbst gerne hört und sie wirklich zelebriert. Schenkt Ihr auch anderen Genres Euer Gehör und feiert privat eigentlich ganz andere Musik?
TYDES: Musik spielt bei uns im in jeglicher Lebenslage ein wichtige Rolle. Bei uns landet deshalb auch mal an einem gemütlichen Abend Zuhause eine Jazz oder Klassik LP auf dem Plattenspieler oder es läuft ein Reggaesong im Sommer am See.
Frontstage Magazine: Ihr alle drei seid Multiinstrumentalisten. Während Jerryl hauptsächlich Gitarre spielt,ist Manu am Bass aktiv und Jo für Drums und Percussion zuständig. Außerdem singt ihr alle drei und beherrscht allesamt das Keyboard. Was ist Eurer absolutes Lieblingsinstrument und gibt es ein Instrument, welches Ihr noch einmal unbedingt in einen TYDES Song einbauen möchtet?
TYDES: Wir fühlen uns an unseren Hauptinstrumenten (Jerryl an der Gitarre, Manu am Bass und Jo an den Drums) am wohlsten, finden aber immer mehr Gefallen an der Rotationan den Instrumenten insbesondere auch für die Live-Umsetzung der Songs. Es gibt noch das ein oder andere Instrument welches wir noch nicht eingebaut haben. Wenn man einen Blick in unseren Bandraum wirft könnte z.B. eine Melodica, eine irische Panflöte oder sogar ein Digeridoo in einem zukünftigen Song zu hören sein.
Frontstage Magazine: Unsere letzte Frage ist immer etwas außergewöhnlicher: In welchem Museum wart Ihr zuletzt und könnt Ihr das weiterempfehlen?
TYDES: Wir können einen Besuch in der Pinakothek der Moderne in München empfehlen. Hier kann man mit einem Ticket neben Kunst auch Graphik, Architektur und Design erleben. Da ist für jeden interessierten etwas dabei, ein bisschen auch wie mit unserer Musik. Wir haben Zuhörer von jung bis alt und haben sogar schon Metalfans zum Tanzen gebracht.
Fotocredit: Superlife Promo