Willkommen zu unserem Interview mit Moik und Passy von der aufregenden Band Emil Bulls! In diesem Gespräch geben die beiden Künstler interessante Einblicke in die Entstehung ihres neuesten Albums „Love Will Fix It“ und gewähren uns einen Blick hinter die Kulissen ihrer bevorstehenden Tour im Jahr 2024. Erfahren Sie mehr darüber, wie die Band bewusst neue musikalische Elemente integriert hat, um frische Wege in ihrem Genre zu erkunden. Darüber hinaus beleuchten wir die persönlichen Erfahrungen und emotionalen Reisen, die sich auf dem Album widerspiegeln, und erfahren, wie sich die kreativen Prozesse im Vergleich zu früheren Alben entwickelt haben. Lassen Sie uns gemeinsam eintauchen in die faszinierende Welt der Emil Bulls und ihre wegweisende Weiterentwicklung auf „Love Will Fix It„!
Frontstage Magazine: Euer neues Album „Love Will Fix It“ verspricht eine evolutionäre Entwicklung eures Sounds. Könnt ihr uns mehr darüber erzählen, wie ihr bewusst neue musikalische Elemente integriert habt, um frische Wege in eurem
Genre zu erkunden?
Moik und Passy: Man entwickelt sich automatisch weiter beim Schreiben von Songs. Manche Einflüsse kommen unterbewusst ins Spiel und manche kann man gewollt integrieren. Wir haben bei der Entstehung der Songs versucht uns nicht wirklich einzuschränken. Hier ist zum Beispiel aus dem Song „The Devil Made Me Do It“ vieles hinterher allein aus dem abstrakten Gitarren-Intro entstanden. Für uns war es hier unter Anderem spannend aus verrückten Sounds ganze Songs zu schreiben, uns aber auch gleichzeitig in eine eingängige, poppige Richtung zu verwirklichen. Im Gesamtbild sollten es aber natürlich Songs sein, mit welchen sich unsere Hörer:Innen und wir selbst musikalisch identifizieren können. Einen großen Einfluss auf das Album hat auch der Sound der einzelnen Instrumente. Hier haben wir lange rumgefeilt, bis wir den Sound da hatten, wo wir ihn haben wollten. Es war uns sehr wichtig in verschiedenen Songs musikalisch über den Tellerrand zu schauen, aber das Album trotzdem nach einem Gesamtwerk hiermit klingen zu lassen.
Frontstage Magazine: Die „Love Will Fix It“ Tour 2024 startet bald. Was erwartet ihr von den Live-Auftritten und wie denkt ihr, wird die Interaktion mit dem Publikum die Wirkung des neuen Albums auf die Konzerterlebnisse beeinflussen?
Moik und Passy: Wir haben in das Album und in die Vorbereitung der Tour sehr viel Zeit, Schweiß und Herzblut investiert und lange darauf hin gefiebert. Dass das alles jetzt endlich losgeht, löst die Leine für unsere Euphorie und die wollen wir natürlich auch auf die Bühne bringen. Ich bin davon überzeugt, dass die Konzertbesucher:Innen das spürenvund mit uns mega Feste feiern werden. Es gibt natürlich auch viele Songparts die enormes Mitsingpotenzial mit sich bringen werden und da freuen wir uns schon auf Unterstützung aus dem Publikum. Wenn abends jede und jeder glücklich und ausgepowert ins Bett fällt, haben wir alles richtig gemacht.
Frontstage Magazine: Wie spiegelt sich auf dem Album eure persönlichen Erfahrungen und emotionalen Reisen wider, die ihr während des Schaffensprozesses durchlebt habt? Gibt es bestimmte Inspirationen oder Einflüsse, die besonders herausstechen?
Moik und Passy: Die Entstehung eines Albums bringt absolut eine emotionale Reise mit sich, da hier viel Zeit vergeht, in der neue Erfahrungen gesammelt werden. Hierbei geht man durch sämtliche emotionale Stadien, die am Ende so ein
Album eben beeinflussen. Das fängt natürlich schon während des Schreibprozesses der Demos an und hört bei der finalen Abnahme des Mixes auf. Man findet vor jedem Meilenstein bei der Entstehung eines Albums Gelegenheiten sich zu freuen aber auch zu ärgern und am Ende ist es wichtig, dass man hier als Band an einem Strang zieht und das Optimum herausholt. Das Album konzeptioniert sich um das Thema „Liebe“ und zeigt ihre schönsten, aber auch gefährlichsten und dunkelsten Seiten. Teilweise geht es hier um Beobachtungen oder aber auch um eigene Erfahrungen, die jeder Mensch nachempfinden kann. Schlussendlich soll uns die Liebe aber zusammenhalten.
Frontstage Magazine: Ihr habt versprochen, die Grenzen eures Genres zu sprengen. Welche kreativen Ansätze habt ihr während der Produktion des Albums verfolgt, um sicherzustellen, dass es sich von euren früheren Werken unterscheidet und gleichzeitig den unverkennbaren Stil der Emil Bulls bewahrt?
Moik und Passy: Wir haben ja das Glück, dass wir eine große musikalische Freiheit bei unseren Fans genießen dürfen und tauchen ständig in Genre Gewässer ein, die nicht im klassischen Metal liegen. Ich denke das ist auch etwas, was
uns als Band ausmacht. Wir haben uns bei LOVE WILL FIX IT teilweise mit instrumentalen Techniken aus dem Djent Genre bedient, um eine gewisse musikalische Härte einzubringen, haben aber auch in vielen anderen Songs oder Songparts poppige und catchy Einflüsse integriert. Eine richtige Grenze legen wir uns hier gar nicht fest. Aus den unscheinbarsten, aber auch aus den verrücktesten Riffs oder Ideen kann am Ende ein Song entstehen, der so nicht vorhersehbar war. Am Ende sind es aber trotzdem alles Bulls Songs und das ist uns wichtig, dass man das erkennt.
Tatsächlich gab es den ein oder anderen Part oder Song, den wir schon seit ein paar Alben mit uns rumtragen, der aber zum damaligen Zeitpunkt noch nicht „so weit“ war. Hier haben wir so lang daran gearbeitet, bis es eben ein echter Bulls Song wurde. Da war es wichtig Zeit und Arbeit reinzustecken. Es gibt aber auch manche Songs, die in ihrem rohen Fundament bei der Songentstehung bereits nach einem Bulls Song klingen und sich auch genauso anfühlen. Am Ende kommen nur die, aus unserer Sicht, besten Songs auf die Platte.
Frontstage Magazine: Wie haben sich eure kreativen Prozesse im Vergleich zu früheren Alben entwickelt, insbesondere im Hinblick auf die wegweisende Weiterentwicklung eures Sounds auf „Love Will Fix It“? Gab es besondere Herausforderungen oder Durchbrüche während des Schreibens und der Aufnahme?
Moik und Passy: Da wir das Album in unserem Studio aufgenommen haben, haben wir mehr Kontrolle in den einzelnen Phasen der Entstehung. Wir möchten in allen kreativen Facetten des Albums unseren Fingerabdruck draufsetzen und die
Umstände sind hier für uns einfacher. Wir merken auch immer wieder, dass in unserem Job kreatives Arbeiten nicht nur auf das Schreiben von Songs beschränkt ist, sondern, dass zwischen Songwriting und fertigem Album einige Schritte passieren, in denen man kreativ sein kann. Das kann natürlich Fluch und Segen zugleich sein, da man gerne dazu neigt alles ständig zu optimieren und hierbei Zeit und Raum vergisst, aber so ist es für uns besser gemeinsam an den Songs zu arbeiten. Wir hatten dadurch natürlich auch mehr Zeit ins Detail zu gehen, was den allgemeinen Sound anbelangt und hier kann man sich ja grenzenlos austoben. Eine besondere Herausforderung war es hierbei den Überblick während und nach des Recordings zu behalten, da die meiste Verantwortung so in unserer Hand lag. Hier haben wir uns die Nächte in unserem Studio um die Ohren gehauen, um sicher zu gehen, dass wir keine Spur beim Export vergessen haben oder sich irgendwo Fehler eingeschlichen haben. Man lernt hier immer wieder etwas neues für das nächste Album.
Frontstage Magazine: Inwiefern beeinflusst die „Love Will Fix It“ Tour 2024 eure Perspektive auf die zukünftige Musikrichtung der Emil Bulls? Können die Fans auf weitere experimentelle Klänge und musikalische Innovationen in den
kommenden Jahren hoffen?
Moik und Passy: Die Tour ist für uns im Endeffekt die beste Studie über die eigenen Songs. Hier sehen wir welche Songs
besonders gut ankommen. Als Band merkst du das auf der Bühne, ob das Publikum da gerade voll dabei ist oder nicht. Ich bin mir sicher, dass wir aus positivem Feedback oder positiven Ereignissen auf der Tour schöpfen werden und das ins Songwriting sowohl bewusst als auch unterbewusst mit einbringen werden. Aber wie schon gesagt: Grenzen setzen wir uns eigentlich nicht und deshalb wird es für alle spannend bleiben, was sich musikalisch auch in der Zukunft noch so entwickelt.
Fotocredit: Janis Hinz