Am 13. Oktober dürfen sich alle Beartooth-Fans auf eine wahre Freudenexplosion gefasst machen, denn das fünfte Album der Band um Frontmann Calab Shomo steht in den Startlöchern, um die analogen und digitalen CD-Player dieser Welt zum Glühen zu bringen. Kleiner Spoiler am Rande: „The Surface“ ist so vielfältig und explosiv, dass selbst jene, die bisher dem Beartooth-Charme widerstanden haben, Gefallen an dieser Platte finden könnten.
Wer sich ein bisschen mit der (musikalischen) Biografie von Frontmann Caleb Shomo beschäftigt hat, wird beeindruckt sein, wie gut er es versteht, seine inneren Konflikte in musikalische Klänge zu verwandeln. Das neue Werk der Band, das bei Red Bull Records erscheint, ist nicht nur musikalisch eine wahre Farbexplosion, sondern auch eine Ode an Shomos Entwicklung und seine Bereitschaft, sich den Herausforderungen des Lebens zu stellen.
„Die gesamte Diskografie von Beartooth ist eine Momentaufnahme meines inneren Monologs und meines emotionalen Zustands über die Jahre hinweg mit einem immer wiederkehrenden Thema: Depression und Selbsthass“, erzählt Shomo. „Es war schwer zu verstehen, warum ich mich so lange so gefühlt habe, wie ich es tat. Während der Pandemie sah ich mich mit zwei verschiedenen Perspektiven im Leben konfrontiert. Erstens: Ich tue weiterhin nichts, um mit meiner psychischen Gesundheit zurechtzukommen, und setze meinen Weg der Selbstzerstörung fort, der schließlich in meinem Untergang endet. Zweitens – ich entscheide mich dafür, die notwendige Arbeit zu leisten, um eine gesündere Beziehung zu mir selbst aufzubauen, egal wie schwierig oder schmerzhaft es auch sein mag.“
Themen wie Depression und Selbsthass waren bisher fest in der Diskografie von Beartooth verankert. Frontmann Caleb Shomo nahm die Arbeit der Band zum Anlass, um die Kämpfe mit seinen inneren Dämonen eindrucksvoll und schonungslos auszutragen. Doch mit „The Surface“ erleben wir einen bemerkenswerten Wendepunkt: Das Album erzählt auf bewegende und inspirierende Art und Weise von Selbstliebe, positiver Veränderung und dem Streben nach persönlicher Erfüllung. Shomos Offenheit über seine Erfahrungen mit psychischer Gesundheit dient als motivierenden Wegweiser, der direkt ins Herz geht und auch an dunklen Tagen Kraft spendet.
Musikalisch gesehen ist „The Surface“ ein wahrer Ohrenschmaus. Mit jedem weiteren Album hat es Beartooth perfektioniert, harten Rock mit eingängigen Melodien zu verbinden. Das Album strotzt nur so vor kraftvollen Riffs und mitreißenden Hooks. Es ist schwer, sich der Energie dieses Albums zu entziehen.
Textlich zeichnet die fünfte Platte der US-Amerikaner eindrucksvoll den Weg zu einem neuen Selbst, in dem Gesundheit, Selbstliebe, Positivität, Verständnis und harte Arbeit keine Tabus sind. Songs wie „Sunshine,“ „Might Love Myself,“ und „My New Reality“ sind Boten dieser motivierenden Botschaft. Darüber hinaus betont „I Was Alive“ unmissverständlich, dass das Leben eben doch lebenswert ist – auch wenn es uns manchmal Zitronen gibt.
Beartooth hat in den letzten Jahren einen erstaunlichen Weg zurückgelegt und „The Surface“ ist zweifellos ein weiterer Höhepunkt in ihrer beeindruckenden Diskographie. Das Album ist nicht nur eine gelungene Symbiose aus Laut und Leise, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Debatte über psychische Gesundheit und Selbstliebe. Es zeigt auch, dass Metalcore nicht nur aus deprimierenden Texten und düsteren Moll-Akkorden bestehen muss.
Es ist erfrischend zu sehen, wie sich Beartooth als Band weiterentwickeln und gleichzeitig ihren Kernsound beibehalten. Das Quintett aus Columbus ist auf dem besten Weg, die Rockwelt weiter zu dominieren, und „The Surface“ ist ein weiterer Beweis für ihre außergewöhnliche Musikalität und ihre tiefgründigen Texte.
Sänger Caleb Shomo bringt es auf den Punkt: „Am Ende des Tages ist das Leben für uns alle kurz. Wir können dem Ende nicht entkommen, also warum sollten wir uns nicht damit anfreunden und in einer Welt leben, die sich darauf konzentriert, ein persönlich erfülltes Leben zu führen. Ich bin fest davon überzeugt, dass psychische Gesundheit mit einer gesunden Beziehung zu sich selbst beginnt.“
Abschließend lässt sich festhalten: „The Surface“ ist ein unverzichtbares Album für all diejenigen, die nach kraftvoller und bedeutungsvoller Musik suchen. Beartooth hat erneut bewiesen, dass sie in der Lage sind, ihr Publikum zu begeistern und zu inspirieren.
Beartooth: Die kommenden Shows in Deutschland
10.10.2024 Berlin, Columbiahalle
11.10.2024 Köln, Palladium
12.10.2024 Köln, Palladium
16.10.2024 Wiesbaden, Schlachthof
17.10.2024 Wiesbaden, Schlachthof
18.10.2024 München, Freimann
02.11.2024 Hamburg, Sporthalle
Fotocredit: Jimmy Fontaine