Auftritte bei Rock am Ring, Rock im Park und dem Reload Festival – Der Traum vieler Bands wurde für Friends Don’t Lie direkt zu Beginn ihrer Live-Karriere Realität. Bereits bei ihrem allerersten Auftritt sicherte sich das Pop-Punk-Trio den begehrten Slot auf dem größten Zwillingsfestival Deutschlands im Finale des angesehenen Warsteiner Bandwettbewerbs. Nur 18 Tage später überzeugten sie erneut die Fachjury im Rahmen des Let The Players Play-Wettbewerbs und sicherten sich auch einen Platz beim Reload Festival, für das sich ursprünglich 2800 Künstler*Innen beworben hatten. Es steht außer Frage, dass die Live-Qualitäten der drei Jungs aus dem Rhein-Main-Gebiet beeindruckend sind. Nachdem ihre ersten drei Singles „No Pressure„, „All Caught Up“ und „Secret Place“ bereits über 100.000 Streams auf Spotify verzeichnen konnten, manifestierte die junge Band ihren Sound in der im November 2022 veröffentlichten EP „Year Zero„, obwohl sie erst seit knapp zwei Jahren existiert. Dabei gelingt es ihnen, emotionale, harmoniegeladene Hooks in schnelle und mitreißende Songs zu integrieren, die vor allem durch Energie und Authentizität überzeugen. Friends Don’t Lie stehen für feinsten Pop und modernen Punk. Was die Band auf ihrer kommenden EP „Was lange währt, wird auch nicht gut“ zu bieten hat, erfahrt ihr nun in unserer Teamreview.
Kevin: Kann Pop-Punk auf Deutsch funktionieren? Friends Don’t Lie beweisen, dass es möglich ist. Mit ihrer fünf Songs umfassenden EP „Was lange währt, wird auch nicht gut“ wollen sie uns davon überzeugen – und das gelingt bereits auf den ersten und erst recht auf den zweiten Blick. Als jemand, der persönlich Schwierigkeiten hat, deutschen Pop-Punk anzunehmen, muss ich zugeben, dass Tracks wie „Alles Leicht“ oder „Für Dich Selbst“ etwas Besonderes in mir auslösen. Die EP wirkt befreiend und verleiht dem Genre das gewisse Extra. Die Band scheint auf der Erfolgswelle zu reiten und zeigt selbstbewusst, dass sie hier ist, um zu bleiben. Die fünf Songs der EP sind ein vielversprechender Vorgeschmack auf das, was noch kommt. (8-8-7)
Jacky: Einen schöneren Opener als „Alles Leicht“ kann es gar nicht geben, um eine fünf Tracks starke EP zu eröffnen. Damit haben Friends Don’t Lie schon einmal ein gutes Gespür bewiesen. Während „3 Tage“ dann etwas ruhiger auf dem Fuße folgt und tiefe Verbundenheit demonstriert, hält „Halt Dein Maul!“ in knackigen 84 Sekunden nichts an musikalischer Brachialität zurück und zeigt damit eine andere Seite. „Für Dich Selbst“ schließt von Dynamik, Energie und Ausdruck wieder am ersten Track an und ist für mich das zweitstärkste Lied, da es an den Wert von Selbstfürsorge erinnert, die wir alle häufiger nötig haben. „Gedankenspiel“ entlässt uns noch einmal energiegeladen von der EP. Alles in allem darf man auf weitere Werke nach diesem vielversprechenden Einblick im Bereich deutschem Pop-Punk gespannt sein. (8-6-7)
Janina: Friends Don’t Lie machen jetzt deutschen Pop Punk und das ist gut – auch wenn der Titel der neuen EP „Was lange währt, wird auch nicht gut“ versucht einen aufs Glatteis zu führen. Der größte Kritikpunkt: die EP umfasst nur 5 Songs und ist damit viel zu schnell am Ende. Die Songs haben Power und dementsprechend schade ist es, dass es nur 5 Songs für die Heavy Rotation sind. Aber auch inhaltlich punkten Friends Don’t Lie – insbesondere „Gedankenspiel“ ist wahnsinnig stark. „Was lange währt, wird auch nicht gut“ ist von der ersten bis zur letzten Sekunde eine gelungene EP, deren Songs mit viel Liebe zum Detail hervorragend arrangiert sind. Ich bin gespannt was da noch folgt. (8-8-8)
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