Zwar ist das sechste Album „Hinüber“ von Sänger Mine, das am Freitag erscheint, während der Pandemie entstanden, doch noch lange keine Pandemie-Platte, da das Werk sowieso anstand. Auch auf Album Nummer 6 beehren Mine wieder Feature-Gäste, wie zum Beispiel Sophie Hunger oder Dexter. Die Liste der vorangegangenen Gäste ist auch bekannt, sodass man Mine wohl als Querschnitt ihrer Musikpartner*innen beschreiben kann. Kann unsere Teamreview das bestätigen?
Kevin: Nachdem 2019 Mine mit ihrem bereits vierten Soloalbum „Klebstoff“ und dem mit Fatoni für mich persönlich auf der musikalischen Bildfläche erschien, war ich ziemlich geflashed von dem, was diese Frau textlich so abliefert. Daher waren die Erwartungen für mich auf das neue Album „Hinüber“ natürlich extrem groß. Die Songs könnten nicht unterschiedlicher sein. Es sind politische, emotionale, persönliche Popsongs, die sich perfekt arrangieren. Jeder Song ist so unterschiedlich und doch so einzigartig. Gerade der Song „Elephant“, in dem Mine sogar mit Kopfstimme singt, versprüht einen leichten Funk-Sound, der mich auch klanglich etwas an Großstadtgeflüster erinnert. Aber auch der Song „Audiot“ mit Crack Ignaz überzeugt mich völlig. Mine liefert für mich mit „Hinüber“ erneut ein Album, was uns zeigt, wie Popsongs sein sollten. (9-9-9)
Jacky: Wer Pop-Songs der etwas anderen Art, fernab des Radioeinheitsbreis, sucht, ist bei Mine genau richtig. Die Sängerin Mine entführt uns mit ihrem neuen Album „Hinüber“ in ihre eigenen Klangwelten. Dort ist es manchmal etwas düster, so wie der Einstieg in das Album suggeriert, aber auch peppiger, wie bei „KDMH„, welches auch ganz klar mein Favorit der Platte ist. Nichtsdestotrotz bleibt Mine, meinem Gefühl nach, durchgängig ein bisschen surreal, was es aber durchaus auch interessant macht. (7-8-8)
Janina: „Hinüber“ ist bereits das 6. Album der Sängerin Mine. Der Sound von „Hinüber“ ist wie ein großes, buntes Potpourri aus dem Besten von Wir sind Helden, MIA. und Deichkind – speziell, ungewohnt, aber sehr gut. Die Texte regen größtenteils zum Nachdenken an (wie z.B. „Unfall“). Es gibt aber auch durchaus „Ohrwürmer“ – wie „Eiscreme“. „Hinüber“ ist ein spannendes und abwechslungsreiches Album. (7–8–8)
Fotocredit: Simon Hegenberg