Ich glaube jeder, der dieses Review liest, hatte eine Phase in seinem Leben, in der Fall Out Boy eine wichtige Rolle gespielt hat! Nun kommen die US-Amerikaner, die mit Ihrem Album „Mania“ 2018 auf Platz 5 der deutschen Albumcharts waren, mit einem Album namens „So Much (For) Stardust“ – bei unzähligen Live-Auftritten konnten bereits die ersten Singles des Albums Probe gehört werden!
Was wollen uns die Emo-Rocker mit Ihrem neuen Album mitgeben? Wird dies ein letztes Album sein? Gibt es einen Stilwandel oder kehrt man zurück zu den Wurzeln? Ich glaube, es ist eine gewisse „Mischung“ – man merkt ein wenig, dass die Musiker um Sänger Patrick Stump, älter geworden sind, doch das zeugt noch lange nicht von eingeschlafener Rock-Musik. Werfen wir also einen Blick auf das Album.
Der Opener des Albums ist „Love From The Other Side” und dieser hat es gleich in sich – tolle Gitarren-Riffs, supermelodisch und ein wenig „Back to the Roots“ wie man behaupten mag. Nach dem Song war mir klar – dieses Album wird ein wenig an die Anfangszeit von Fall Out Boy erinnern!
Gefolgt von „Heartbreak Feels So Good“ kommt die zweite Single in den Fokus – ebenfalls wunderbarer Klang der einen zurück auf die Skaterbahn holt und an seine Jugendzeit erinnert! Bei den folgenden Songs bin ich ein wenig zwigespalten – „Hold Me Like A Grunge“, „Fake Out“ und auch „Heaven, Iowa“ sind ein wenig leise am Nebenherlaufen, aber auch irgendwie passend in das Gesamtkonzept des Albums. Jeder einzelne Song ist für mich ein wirklich inneres Blumen pflücken. Sie erzählen Geschichten, die unverkennbare Stimme von Patrick legt sich tief ins Ohr und lässt hoffen, dass noch einmal so richtig die 2000er-Klänge zum Vorschein kommen.
„So Good Right Now“, ist irgendwie besonders – er versucht es erst an mir vorbeizuschlummern, doch dann konnte ich ihn einfangen. Wunderbar melodisch und eindringlich zugleich! Es kommt wieder ein großer Sprung, ein Sprung den ich ungern gesehen bzw. gehört hätte – „The Pink Seashell feat. Ethan Hawke“, „I Am My Own Muse“ und „Flu Game“ erreichen mich leider nicht – irgendwie finde ich Sie nicht passend genug für das Album, um zu sagen: „Wir sind zurück“.
Die aktuell verköpfige Band rund um Patrick Stump, Gesang, macht beim gesamten Album einen total harmonischen und wirklich lange zusammengehörigen Eindruck. Joe Trohman an der Leadgitarre zeigt sein können wieder einmal, Pete Wentz am Bass ist auffällig und zurückhaltend zugleich – Andy Hurley haut ordentlich auf die Felle und untermalt das Album mit einem gewissen eigenen Stil! Bei „Baby Annihilation“ ging mir das Herz auf – dieser Song fühlt sich gewohnt und liebevoll an!
Das Ende rückt näher und das ist grandioser als gedacht oder sogar gewünscht? „What a Time To Be Alive“ und „So Much (For) Stardust” ist das beste Finale, was man sich als Fall Out Boy Fan überhaupt wünschen kann. Es ist aufregend, es ist spannend, es ist musikalisch klasse und es ist befriedigend! Ich hoffe so sehr, dass Fall Out Boy nun nicht verschwinden, sondern uns mit toller neuer Musik begeistern werden, zahlreiche Festivals besuchen und einfach für eine Ewigkeit eine „Teenie-Band“ bleiben!
Fotocredit: Pamela Littky