Auf seiner Single „Ich hab meine Träume verloren“ erzählt Teesy von diesem Augenblick, in dem man begreift, dass dort nichts mehr ist. Betastet seine Brust und spürt nur Leere und Phantomschmerz, „Wo Sind meine Pläne hin, die von früher, die Großen, die Kleinen/ Sie gaben meinem Leben Sinn“ Und sinniert darüber, wie sein eigenes Erwachsenwerden damit zu tun haben könnte, denn „mit 19 war alles so leicht“, während er mit mittlerweile 30 Jahren versucht, eben diese Sorglosigkeit wieder zu finden.
Ein wenig Trost spendet, dass Teesy bei der Sinnsuche begleitet wird, die Sängerin Buket fügt noch eine weitere Perspektive hinzu, singt vom Moment, in dem das Alleinsein schmerzhaft wird, man die Sorge der eigenen Mutter nicht mehr erträgt, die sich fragt, warum denn da immer noch niemand ins Leben getreten ist. Mit warmen Stimmen beichten sich beide ihren Schmerz und sorgen doch dafür, dass „Ich hab meine Träume verloren“ Soulmusik im wahrhaftigsten Sinne ist, Licht und Helligkeit.
Der reduzierte Akustik-Sound gibt den Texten Raum, unterstreicht einzelne Sätze, wird leise, wenn es angebracht ist. Dieser Stil wird sich auch auf der EP, die für April gedacht ist, fortführen und auf der Teesy einen melancholisch-sonnigen Lagebericht zu seinem Status Quo abgibt, über Dinge, die man sich nicht traut, seinen Eltern zu sagen und über eine bescheidene Bitte an Elon Musk.
Und eben über verlorene Träume, die doch noch einen Nutzen haben: als wunderschöne und tieftraurige Musik.
Teesys EP wird im April erscheinen
Fotocredit: Microsoft Team