Mit ihrem neuen Album „VIER AUGEN“ und einer großen Tour durch Deutschland und Österreich schlagen HE/RO das nächste Kapitel ihrer beeindruckenden Entwicklung auf. Kaum eine Band verbindet rohe Energie, emotionalen Tiefgang und eine außergewöhnliche Nähe zur Crowd so konsequent wie das Duo. Nach dem Erfolg ihres 2025er Albums und einer nahezu ausverkauften „Kein Grund zur Panik“-Tour kehren HE/RO 2026 mit einer noch persönlicheren, intensiveren Live-Show zurück. Im Interview sprechen sie über ihre Vision für die kommende Tour, über die besondere Beziehung zu ihren Fans, über neue musikalische Wege – und darüber, warum die Crowd für sie der wahre Star jedes Abends ist.
Frontstage Magazine: Eure Shows gelten als extrem intensiv und emotional. Was wollt ihr bei der kommenden Tour 2026 im Vergleich zur „Kein Grund zur Panik“-Tour 2024/2025 anders oder vielleicht noch stärker machen?
HE/RO: Wir bringen mit Tourstart unser neues Album “VIER AUGEN“ raus und damit natürlich auch brandneue Live-Banger! 2026 wollen wir noch kompromissloser zeigen, wer wir als HE/RO wirklich sind. Das bedeutet: mehr Raum für Echtheit, mehr Mut zu Emotionen und noch mehr Energie, die wir gemeinsam mit der Crowd freisetzen wollen. Wir lieben die Momente, in denen alles explodiert und gemeinsam mit unserer Band komplett über unsere Grenzen gehen – genau daraus entsteht diese unglaubliche Dynamik zwischen uns und dem Publikum. Aber genauso wichtig sind für uns die leisen, verletzlichen Augenblicke, in denen man für einen Moment alles um sich herum vergisst. Beides gehört zu HE/RO. 2026 soll dadurch nicht einfach größer werden, sondern bewusster. Klarer. Noch näher an dem, wer wir sind – und an dem, was wir gemeinsam mit der Crowd fühlen.
Frontstage Magazine: Ihr sagt oft, dass bei euren Konzerten „die Crowd der Star“ ist. Wie beeinflusst das eure Vorbereitung und euren Umgang mit dem Publikum?
HE/RO: Für uns beginnt jedes Konzert mit dem Bewusstsein, dass wir es nicht allein tragen. Wir bereiten uns natürlich intensiv vor, aber der Funke entsteht durch die Menschen vor der Bühne, die teilweise monatelang auf genau diesen Abend hingefiebert haben – ein Zusammentreffen von Leuten, die ähnlich ticken, die dieselbe Frequenz fühlen. Daraus entsteht diese ganz besondere Dynamik. Eine Art gemeinsamer Raum, in dem alle dieselbe Energie fühlen und niemand wichtiger ist als der andere. Wir selbst sind keine Stars – nicht alleine. Ums ein bisschen kitschig zu sagen… Der „Star“ entsteht erst, wenn alle im Raum zur gleichen Zeit brennen 🙂
Frontstage Magazine: Zwölf Städte in Deutschland und Österreich – wie fühlt es sich an, mit einer so großen Tour zurückzukehren, nachdem euer 2025er Album so eingeschlagen hat?
HE/RO: Es gibt nichts, was wir mehr lieben, als live zu spielen. Alles, was wir jeden Tag machen, führt am Ende genau dorthin zurück: auf die Bühne. Live ist für uns der Kern von allem – da fühlen wir uns zuhause, da sind wir am klarsten wir. Wir sind hyped ohne Ende und ready, in zwölf Städten alles zu geben. Und diesmal wird’s ja quasi eine einzige große Releaseparty zum neuen Album. Auf der letzten Tour haben wir am Ende jedes Abends gesagt: „Nehmt diese Energie und die Liebe mit nach Hause…“ – Jetzt ist es Zeit, all das zurückzubringen!
Frontstage Magazine: Viele Fans schreiben, dass eure Musik ihnen durch Krisen hilft. Spielt dieses Feedback bei eurer Planung der neuen Tour eine Rolle – etwa bei Setlist, Atmosphäre oder Interaktionen auf der Bühne?
HE/RO: Uns erreichen täglich Nachrichten, die uns wirklich nahe gehen – Geschichten von Leuten, die unsere Songs in Momenten hören, in denen es zählt. Genau deshalb gehören die persönlichen, verletzlichen Tracks wie „Bluten“, „So Hell“ oder „Verrückte Phase“ fest in die Show. Nicht, weil sie die größten Streams haben, sondern weil sie für viele Menschen etwas Bedeutendes tragen. Und am Ende spielt es keine Rolle, wie „erfolgreich“ ein Song auf dem Papier ist. Live geht’s um Verbindung. Und diese Songs schaffen eine, die wir niemals rauslassen würden – für uns, aber vor allem für die Fans.
Frontstage Magazine: Ihr bewegt euch musikalisch zwischen Pop, Rock und Post-Punk. Wie schafft ihr es, diese Energie live so zu übertragen, dass sowohl Mitschreien als auch leise, verletzliche Momente Platz finden?
HE/RO: Wir achten schon in der Vorbereitung darauf, dass die Show atmen kann: ein Mix aus brachialen Live-Brettern und Momenten, in denen wir alles runterfahren und Songs auch mal komplett akustisch spielen. Unsere Setlist ist wie eine Reise: Wir bauen Spannungen auf, brechen sie dann bewusst wieder runter, lassen Platz, damit alle einmal durchschnaufen können, bevor die nächste Welle kommt. Unsere Band spielt dabei eine große Rolle, weil sie intuitiv diese Dynamik mitgeht. Wir sagen nicht zu jedem Song etwas, aber wenn wir’s tun, dann mit der Ruhe und dem Raum, den der Moment braucht. So bleiben sowohl die lauten als auch die leisen Momente echt.
Fotocredit: ERIC JOEL