Aviana präsentierten am 31.10.2025 mit ihrem neuesten Album „Void“ eine der herausragendsten und mitreißendsten Metalcore-Veröffentlichungen des Jahres und befinden sich seither auf einer umfassenden Europatournee. Am 28.11.2025 machte die schwedische Formation um Vocalist Joel Holmqvist im Rahmen der „Void-Tour“ Station im Kölner Club Volta. Mit dabei: Ein beeindruckendes Support-Lineup, bestehend aus der norwegischen Metalcore-Band Atena sowie den australischen Bands Diamond Construct und The Gloom In The Corner. Diese intensive Zusammenstellung von Bands versprach ein energiegeladenes Spektakel und weckte hohe Erwartungen an einen wahren Metalcore-Gipfel.
Der Einlass begann pünktlich um 18:00 Uhr. Schon im Vorfeld versammelten sich einige Fans vor dem Club Volta. Obwohl es einige Zeit dauerte, bis sich die Halle füllte, war die Vorfreude unter den Anwesenden deutlich spürbar; eine gespannte, positive Atmosphäre lag in der Luft.
Atena: Ein atmosphärischer Start
Um 18:30 Uhr erloschen die Lichter zum ersten Mal, und die norwegische Metalcore-Formation Atena aus Oslo betrat die Bühne. Bekannt für ihren experimentellen und atmosphärischen Sound, fesselten sie das Publikum unmittelbar. Die Zuschauer:innen reagierten begeistert, was sich in den ersten Moshpits und Stagedivern des Abends manifestierte. Titel wie „Death Is All I Think About „ und „Oil Rigs“ wurden enthusiastisch aufgenommen. Atena sorgten für eine dynamische Aufheizung und initiierten sogar die erste Wall of Death. Mit acht gespielten Songs legte die Band die Messlatte für den Abend bemerkenswert hoch. Eine überzeugende und sympathische Darbietung.
Diamond Construct sorgen für Chaos
Nach einer kurzen Umbaupause folgte um 19:15 Uhr der Auftritt von Diamond Construct. Die australische Metalcore-Band absolvierte in Europa ihre erste Tournee. Dennoch war keine Spur von Nervosität erkennbar. Diamond Construct stürmten die Bühne mit der Sicherheit erfahrener Europa-Tourbands. Mit Songs wie „Psychosis“ und „Jynx“ versetzten sie den Club Volta in ein geregeltes Chaos und sorgten für intensive Publikumsreaktionen. Ihre Performance, gekennzeichnet durch brachiale Breakdowns und technisch anspruchsvolle Gitarrenriffs, entfachte eine Serie von Mosh- und Circlepits. Der charismatische Vocalist Kynan Groundwater suchte selbst den Weg in den Moshpit und intensivierte so die Stimmung. Das 30-minütige, schweißtreibende Set endete mit dem Song „Hit It Back“ und hinterließ ein euphorisiertes Publikum. Die Australier bewiesen, dass ihr technisch versierter und moderner Sound exzellent auf den europäischen Bühnen funktioniert. Gerne bald mehr davon!
Weiter geht’s mit The Gloom In The Corner
Um 20:00 Uhr trat mit The Gloom In The Corner der letzte Support-Act auf. Der Kölner Club Volta war inzwischen gut gefüllt. Die ebenfalls australische Metalcore-Formation etablierte sofort eine düstere, fast dystopische Stimmung. Songs wie „From Heaven To Hell“ oder „Misanthropic“ generierten anhaltende Moshpits und Stagediver. Im Moshpit, den Vocalist Mikey Arthur als „Warzone“ bezeichnete, herrschte eine hohe und mitreißende Intensität. Die markante Stimmführung des Sängers prägte sich ein. The Gloom In The Corner zeigte sich hochzufrieden mit dem Publikum und bezeichnete die Show als die „verrückteste“ der Tour. Während des Songs „Angel’s Wrath Whiskey“ begab sich ein Gitarrist in die feiernde Menge und spielte dort weiter. Zum Abschluss initiierte The Gloom In The Corner noch einen gewaltigen Circlepit, bevor sie nach einer fulminanten 40-minütigen Performance die Bühne verließen. Das Publikum war nun bestens auf den Headliner eingestimmt.
Aviana entfachen ein Breakdown-Gewitter der Extraklasse
Um 21:00 Uhr war es soweit: Das Licht erlosch und Aviana betraten die Bühne. Zunächst erschienen die maskierten und anonymen Bandmitglieder – Fear (Bassist), Dark (Schlagzeuger) und Death (Gitarrist) – gefolgt von Vocalist Joel Holmqvist,welcher als einziges Bandmitglied nicht maskiert war. Die Präsenz der maskierten Mitglieder hüllte den Club Volta augenblicklich in eine mystische und geheimnisvolle Aura. Die Zuschauer:innen blickten gebannt und voller Erwartung zur Bühne. Gleich mit dem ersten Song „FATHER“ setzte die Band das Tempo für den Abend fest: Volle Kraft voraus. Heftige Drums, wuchtige Gitarrenriffs und die unverkennbare Stimme Holmqvists lösten augenblicklich Euphorie aus und sorgten für nonstop Action in Form von Moshpits, Circlepits und Crowdsurfern ab der ersten Sekunde. Das Publikum war elektrisiert und feierte insbesondere die Songs des neuen Albums wie „REDROOM“ oder „EVERMORE“ intensiv. Die Performance von Aviana glich einem wahren Breakdown-Gewitter, die Energie in der Halle war immens. Aviana gönnten den Fans kaum eine Verschnaufpause und spielten sogar die beiden schnellsten Songs des Tages, „My Worst Enemy“ und „DELIRIUM“, direkt hintereinander. Eine maximale Metalcore-Wucht. Der Moshpit wurde gefühlt von Song zu Song größer und intensiver.
Die Produktion auf der Bühne war bemerkenswert, inklusive einer stimmungsvollen Lichtshow und dem Einsatz von CO2-Kanonen, welche die Dynamik des Geschehens zusätzlich verstärkten. Beim Song „Anomaly“ erhielt die schwedische Metalcore-Formation sogar gesangliche Unterstützung durch ein Mitglied von The Gloom In The Corner, was das Publikum begeistert aufnahm. Aviana beendeten ihren Auftritt mit dem Song „WORLD’S PULSE“ und verließen unter großem Jubel die Bühne. Mit 50 Minuten war das Konzert von Aviana zwar verhältnismäßig kurz, doch am Ende blickte man in ausnahmslos glückliche und erschöpfte Gesichter der Fans. Ein rundum gelungener Abend fand seinen Abschluss.
FAZIT:
Aviana haben es geschafft, die hohen Erwartungen sogar zu übertreffen und ihren Status in der europäischen Metalcore-Elite zu zementieren. Die bereits exzellente Stimmung, die durch die kraftvollen Support-Acts geschaffen wurde, eskalierte, als Vocalist Joel Holmqvist und die maskierte Crew die Bühne übernahmen. Aviana demonstrierten eindrücklich, dass die Songs ihres neuen Albums „Void“ live ihre volle, kompromisslose Kraft entfalten. Eine klare Empfehlung für alle, die auf modernen und hochklassigen Metalcore stehen!
Review: Florian Chojetzki
Fotocredit: Anna-Lena Platzer @Core Fest 2025