Mit „Liminal“ veröffentlichen Avralize am 14. November 2025 ihr zweites Studioalbum über Arising Empire – und beweisen eindrucksvoll, dass sie kein kurzlebiges Phänomen sind, sondern gekommen sind, um zu bleiben. Was mit „Freaks“ (2024) als energiegeladener Aufschrei einer neuen Metalcore-Generation begann, wird hier konsequent weitergedacht – reifer, düsterer und emotional komplexer.
Während das Debüt noch roh, aufwühlend und vom Drang geprägt war, sich Gehör zu verschaffen, präsentiert sich „Liminal“ als der natürliche nächste Schritt: eine klangliche Grenzerfahrung zwischen Eskalation und Selbstreflexion. Avralize haben ihren Sound erweitert – elektronische Texturen treffen auf noch schärfere Riffs, während atmosphärische Tiefen den brutalen Momenten mehr Bedeutung verleihen. Diese Dualität zieht sich durch das gesamte Album: Chaos und Kontrolle, Wut und Verletzlichkeit, Härte und Hoffnung.
Im Vergleich zu „Freaks“ zeigt sich die Band deutlich gewachsen. Die Produktion wirkt präziser, die Arrangements mutiger und das Storytelling bewusster. Wo der Vorgänger in jugendlichem Überschwang Grenzen sprengte, zieht „Liminal“ Linien, nur um sie im nächsten Moment wieder zu verwischen. Es ist weniger ein Feuerwerk der Aggression als vielmehr ein intensives, durchdachtes Werk, das die emotionale Seite des Metalcore in den Vordergrund rückt.
Trotz all der Weiterentwicklung bleibt die DNA von Avralize unverkennbar: ein Sound, der kompromisslos, modern und zutiefst menschlich ist. Man spürt, dass hier vier Musiker am Werk sind, die ihre Emotionen nicht nur kanalisieren, sondern mit technischer Finesse und künstlerischem Bewusstsein in Klang übersetzen.
Fazit:
Mit „Liminal“ beweisen Avralize, dass sie längst über den Status eines vielversprechenden Newcomers hinaus sind. Das Album markiert eine Reifung, ohne den rebellischen Kern zu verlieren – intensiver als „Freaks“, aber auch introspektiver. Ein Werk, das den Metalcore nicht neu erfindet, ihm aber neue Tiefe verleiht. Avralize sind keine Zukunftshoffnung mehr – sie sind bereits Gegenwart.
Live:
13.11. – Leipzig, Neues Schauspiel (DE)
14.11. – Berlin, Badehaus (DE)
15.11. – Hamburg, Bahnhof Pauli (DE)
21.11. – Vienna, Chelsea (AT)
22.11. – Munich, Backstage (DE)
29.11. – Zurich, X-TRA Musikcafe (CH)
30.11. – Stuttgart, Im Wizemann (DE)
04.12. – Hannover, LUX (DE)
05.12. – Cologne, MTC (DE)
06.12. – Frankfurt, Nachtleben (DE)
Fotocredit: Albumcover / Artwork