Ein neuer Name, eine neue Sprache, ein neues Kapitel: Nach über zwei Jahrzehnten als Tequila & the Sunrise Gang schlagen die Musiker jetzt als ON! ein völlig neues musikalisches Kapitel auf. Mit einem frischen Sound, deutschen Texten und einer spürbaren Aufbruchsstimmung zeigen sie, dass Wandel nicht nur notwendig, sondern auch kraftvoll sein kann. Im Interview mit uns dem Frontstage Magazine sprechen sie über die Gründe für diesen mutigen Schritt, die Entstehung ihres neuen Namens, den kreativen Prozess hinter ihrer ersten Single „Alles auf Neu“ – und warum Veränderung manchmal genau das ist, was eine Band (und ihre Fans) brauchen.
Frontstage Magazine: Nach 24 Jahren als Tequila & the Sunrise Gang – was war der entscheidende Moment, der euch gesagt hat: Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für einen Neuanfang?
ON!: Den finalen Moment zu benennen, ist so gar nicht möglich. Am Ende waren es eine Menge Ereignisse, Situationen und Momente, die wir erlebt haben und die dieses Gefühl und den Gedanken an einen Wechsel über einen langen Zeitraum aufgebaut haben. Und einer davon war dann der berühmte Tropfen und die Entscheidung war getroffen. Klingt so einfach irgendwie – war es aber absolut nicht.
Frontstage Magazine: Euer neuer Name ON! klingt nach Aufbruch und Energie – wie kam es zu genau diesem Namen, und was bedeutet er für euch persönlich?
ON!: Schön, dass du ihr diese Verbindungen herstellt. Genauso fühlt es sich auch für uns an und so ist es auch gemeint. Alles einmal auf neu, und mit gebündelter Energie frische Wege einschlagen. Alle Schalter an. Power. Herzblut. Genau dafür steht ON! und gibt uns gerade eine wahnsinnige Kraft, Energie und Euphorie für die kommende Zeit.
… und mit der Entstehungsgeschichte könnten wir Seiten füllen. Das machen wir gerne ein anderes Mal. Die kurze Version: Album „INTOACTION“ Song Nummer 2
Frontstage Magazine: Mit dem Wechsel zu deutschen Texten geht ihr musikalisch einen neuen Weg. Warum dieser Schritt – und wie fühlt sich das Schreiben auf Deutsch für euch an?
ON!: Der Schritt zur musikalischen Freiheit war einfach längst überfällig. Wir haben uns in der Schublade, in die wir natürlich auch immer wieder gestreckt worden, einfach nicht mehr wohlgefühlt. Wir wollen einfach die Musik machen, die aus uns spricht und die sich einfach gut für uns anfühlt. Und das ist viel mehr als das, wofür diese Band bisher stand.
Der Wechsel der Sprache schließt da nahtlos an. Unsere Texte beschäftigen sich mit wichtigen Dingen, sprechen ernste Themen an oder erzählen ganzen Geschichten. Leider mussten wir aber oft feststellen, dass die Sprachbarriere doch größer war als erwartet und unsere Meinungen oder Aussagen die Zuhörer*innen auf Englisch nicht so gut erreicht haben. Das wird sich jetzt hoffentlich ändern, auch wenn die ersten Momente des Schreibens ein wenig ungewohnt waren … jetzt sind wir aber drin, denke ich.
Frontstage Magazine: Welche musikalischen Einflüsse und persönlichen Themen prägen euren neuen Sound? Gibt es Artists oder Alben, die euch beim Richtungswechsel inspiriert haben?
ON!: Ich glaube, unsere Einflüsse waren schon immer dieselben. Sowohl musikalisch als auch textlich. Sicherlich kommt durch neue Leute neuer Input, die Basis war und ist bei uns aber weiterhin dieselbe. Musikalisch wird es sich aber soweit ändern, dass wir mit dem Wechsel alle Schranken und alle Schubladen aufgebrochen haben und uns nicht mehr unter einem bestimmten Musik-Stempel bewegen wollen. Wir wollen das machen, was aus uns herauskommt und nicht, was irgendjemand vielleicht von uns erwartet oder verlangt.
Konkrete Alben, Songs oder Künstler sind hier allerdings nicht im Spiel.
Frontstage Magazine: Wie war das Feedback eurer Fans auf die Ankündigung des Rebrandings – eher überrascht, euphorisch oder vielleicht auch skeptisch?
ON!: Ein Wort: großartig! Natürlich waren wir nervös und tierisch aufgeregt. Aber komplett zu Unrecht. Auch wenn die Leute sicherlich überrascht von unseren Entscheidungen waren und sind, haben wir trotzdem fast ausschließlich positive, fröhliche Nachrichten, Kommentare und Glückwünsche bekommen. Und das hat sich einfach wahnsinnig gut angefühlt. Eine schöne Bestätigung für eine schöne Entscheidung. Und die 1-2 Skeptiker*innen versuchen wir dann jetzt mit unseren neuen Songs zu überzeugen
Frontstage Magazine: Eure erste Single „Alles auf Neu“ klingt wie ein Manifest des Umbruchs. Welche Geschichte steckt hinter dem Song – und für wen ist er geschrieben?
ON!: Ja, das ist er auch! Alle Ketten abgelegt und alle Schranken aufgerissen – und genau das ist auch die Geschichte. Unsere Geschichte. Unser Wechsel. Mit Stolz eine Veränderung anzugehen und sie durchzuziehen. Eine Ermutigung. Für uns. Aber auch für alle anderen die vielleicht mit einer schweren Entscheidung kämpfen oder vor einem Neuanfang stehen. Los gehts. Mutig sein. Machen. Auf verdammt gut Jahre – alles so frei. Alles auf neu.
Frontstage Magazine: Wie lief der kreative Prozess beim Entstehen von „Alles auf Neu“ ab – vom ersten Riff bis zum fertigen Track?
ON!: Wunderbar ungezwungen. Wunderbar rund. Wunderbar harmonisch. Da die Entscheidung des Wechsels zu diesem Zeitpunkt schon getroffen war, gab es auch keinerlei Schranken mehr bei uns. Kein „das passt nicht zu uns“ oder „da muss noch XYZ rein“. Einfach genauso, wie es sich für uns gut anfühlt und ich glaube, das hört man auch. Daher ging es, für unsere Verhältnisse, auch ziemlich schnell. Vom ersten Riff, bis zum fertigen Track waren wir bei „Alles auf Neu“ so schnell wie noch nie. Ein weiteres, wundervolles Gefühl.
Frontstage Magazine: Wenn ihr „Alles auf Neu“ in einem Satz zusammenfassen müsstet – was würdet ihr sagen?
ON!: Ein Befreiungsschlag voller Energie und Lust auf viel, viel mehr.
Die Single findet ihr z.B. hier.
Fotocredit: Joeren Gloe