Erst war es einige Tage unsicher, ob das Konzert von Nina Chuba am 07. November in der Barclays Arena in Hamburg überhaupt stattfinden kann. Die Sängerin aus Wedel musste zuvor mehrere Konzerte krankheitsbedingt absagen. Doch sie kam nach Hamburg und lieferte energiegeladen ab. Bis auf einen kurzen Moment bekam man gar nicht mit, dass sie krank gewesen war.
Um 20 Uhr betrat Nina Chuba die Bühne und legte direkt mit „Wildberry Lillet“ gut los, dem Song, der ihr 2022 ihren Durchbruch bescherte. Energiegeladen, als hätte sie gar keine Erkältung gehabt. Sie begrüßte ihr Publikum „Ich habe neue Songs mit, aber natürlich auch alte. Geile Brecher. Ich hoffe, ihr seid textsicher, Hamburg“ und spielte dann Mangos mit Chili.
Das ganze Konzert über wandte die Sängerin sich an ihr Publikum. Mit ihren Liedern, die eben auch relatable für viele sind. Die 27-Jährige singt über das, was sie in ihrem Leben erlebt und fühlt. Und was eben nicht nur sie so erlebt, was sie und das, worüber sie singt, sehr nahbar werden lässt.
Dabei motiviert sie ihr Publikum auch, einfach mal mutig zu sein und zu machen. Genauso wie Nina Chuba eben auch einfach mutig war und versucht hat zu machen. „Ich glaube, dass es hier ganz vielen ähnlich geht. Wir machen mal, wir trauen uns!“, sagte sie, bevor sie „Mama Shoot“ sang.

„Ich bin mitten in meinen 20ern. Ist das für jeden so eine weirde Erfahrung?“, fragte Nina Chuba in die Menge. Sie sei viel in ihrem Kopf. Sie spricht dabei auch den Freunschafts-Herzschmerz an und wie traurig es ist, wenn sich Wege trennen. In „3 Uhr nachts“ verarbeitet sie diesen Heartbreak.
Bevor sie gegen Ende des Konzertes „Unsicher“ sang, währenddessen sie auf einem Podest stand, betonte sie: „Jetzt kommt ein Song, ich hab den ganz, ganz dolle lieb. Ich fühle mich ganz oft unsicher. Wir fühlen uns alle so. Wir sind kollektiv unsicher. Das ist mega creepy aber auch mega schön. Dieses Konzert soll ein Safe Space für uns alle sein.“
Danach unterbrach Nina Chuba das Konzert kurz. Sie musste sich die Nase putzen und entschuldigte sich dafür. Auch bei den letzten Shows sei es schon so gewesen. Diese kurze Pause war dann aber auch der einzige Moment, bei dem man merkte, dass die Sängerin zuvor krank war.
Zwei special guests gab es, für „Ich hass dich“ kam Chapo 102 auf die Bühne. Als Überraschungsgast kam dann noch Vincent von der Band Provinz auf die Bühne und sang „Ich will heut nicht mehr gehen“ zusammen mit Nina.
Nach einer Stunde und 40 Minuten verließ Nina Chuba die Bühne, nachdem sie „Fata Morgana“ und „So lange her“ als Encore spielte. Vorher kündigte sie an, dass sie nach der Tour eine kleine Pause machen wolle. Denn es sei ganz lange her, dass sie mal wieder zu Hause war. Für sie war das Konzert in Hamburg natürlich ganz besonders, weil sie aus Wedel kommt.

Review: Tara Gottmann
Fotocredit: Sabrina Derda