Schon beim Betreten des Gebäude 9 lag pure Vorfreude in der Luft. Restlos ausverkauft, schwitzige Clubatmosphäre, jede Menge Energie – genau so, wie man sich einen echten Rockabend vorstellt. Die Alternative-Band As December Falls aus Nottingham war zurück in Deutschland, und mit dem neuen Album “Everything’s On Fire But I’m Fine” im Gepäck gab’s nur eine Richtung: Mit Vollgas nach vorne.
Ab 19 Uhr strömten die Fans in die Venue. Überraschenderweise merkte man sofort: Hier treffen Generationen aufeinander. Egal ob jünger oder älter, alle waren heiß auf die Show. Kein Wunder! Die Band hat sich über die letzten Jahre eine treue Fanbase aufgebaut und die Hallen werden von Tour zu Tour größer.
Punkt 19:45 Uhr ging’s los: RedHook aus Australien stürmten die Bühne – und zwar mit richtig viel Wumms. Wer die Truppe um Frontfrau Emmy Mack schon kannte, wusste: Das wird wild. Ihr alternativer Sound, gepaart mit einer guten Portion Chaos und Kreativität, kam bestens beim Publikum an.
Spätestens bei “Low Budget Horror”, als plötzlich Seifenblasen durch die Luft schwebten, war klar, dass hier mehr als nur Musik passiert. Richtig gefeiert wurde der Track “Soju”, bei dem Gitarrist Craig Wilkinson ein geniales Saxofon-Solo raushaute. Gänsehaut pur! Und als dann beim Song “Psych vs. Psych” der erste Moshpit losging und Emmy im Hannibal-Lecter-Kostüm auf der Bühne abging, war der Club endgültig im Ausnahmezustand.
Mit Kunstblut, Kostümwechseln und jeder Menge Charisma lieferten RedHook eine richtig abwechslungsreiche Show ab. 45 Minuten pure Energie, kein einziger Durchhänger. Wer sie vorher noch nicht auf dem Schirm hatte, wurde spätestens an diesem Abend zum Fan.
Um Punkt 21 Uhr war’s dann soweit: Das Licht ging aus und unter frenetischem Jubel betraten As December Falls die Bühne des Kölner Gebäude 9. Mit “Burn It All Down” als Opener war sofort klar: Der Name des Albums „Everything’s On Fire But I’m Fine“ ist Programm. Die Crowd tobte, die Stimmung war am Anschlag.
Frontfrau Bethany Hunter tanzte und grinste sich durch die Songs, als hätte sie nie etwas anderes gemacht. Ihre Energie steckte an: Egal wo man hinsah, überall tanzende, lachende und lauthals mitsingende Fans.
Bei “Carousel” flogen die ersten Bierbecher, Moshpits öffneten sich, und spätestens beim tanzenden Sensenmann während “Grim Reaper” war’s vorbei mit Zurückhaltung. Ein Showelement, das man so schnell nicht vergisst.
Und dann kam der Moment, in dem plötzlich Techno-Vibes aufkamen: Bethany schnappte sich ein kleines DJ-Pult, setzte Kopfhörer mit Katzenohren auf und performte “OIIA OIIA” von W&W. Total abgefahren – aber das Publikum hat’s gefeiert!
Ein weiteres Highlight war das gemeinsame Duett mit Emmy Mack von RedHook bei “Fall Apart”. Die Kombination aus den beiden Bands hat ausnahmslos alle Zuschauenden aus den Socken gehauen! Mit ihrer unglaublichen Bühnenpräsenz ließen sie Köln beben. Später wurde es mit dem Blink-182-Cover “I Miss You” noch mal richtig nostalgisch – Handytaschenlampen überall, jede Zeile wurde lautstark mitgesungen.
Nach 19 Songs war mit dem Hit “Therapy” Schluss – zumindest offiziell. Der Applaus wollte gar nicht enden, und man sah’s in den Gesichtern: Das war einer dieser Abende, die man nicht so schnell vergisst.
Fazit:
As December Falls haben einmal mehr bewiesen, warum sie zu den spannendsten Bands der aktuellen Rockszene gehören. Energie, Authentizität, Spielfreude – alles on point. Zusammen mit RedHook haben sie das Gebäude 9 in einen Hexenkessel verwandelt, der von der ersten bis zur letzten Minute gebrodelt hat (im besten Sinne). Durch eine unglaubliche Vielzahl an Highlights bleibt dieser Abend sicherlich noch lange in bester Erinnerung.
Beide Bands haben gezeigt, dass sie live einfach abliefern und ihr Potential riesig ist. Eins ist sicher: Wer bei dieser Show dabei war, wird beim nächsten Mal definitiv wieder am Start sein.
Fotocredit: Jola Wittenkopf
Review: Florian Chojetzki