Dienstag, 07. Oktober 2025, in Düsseldorf. Schon früh am Morgen haben sich Hunderte Yungblud-Fans vor der Mitsubishi Electric Halle versammelt, dick eingepackt, müde, aber mit leuchtenden Augen und jeder Menge Vorfreude im Gepäck. Das Konzert war seit Monaten restlos ausverkauft, die Stimmung dementsprechend schon vor Einlass auf Anschlag.
Yungblud ist aktuell DAS Gesprächsthema in der Musikwelt. Der britische Künstler, gerade mal 28 Jahre alt, erlebt einen Hype, den man sonst nur von echten Legenden kennt. Nach seiner emotionalen Performance beim Abschiedskonzert von Ozzy Osbourne (welche inzwischen sogar für einen Grammy nominiert ist!), seinem genialen neuen Album „IDOLS“ und dem gefeierten Feature mit Aerosmith im September ist sein Name überall präsent und die Erwartungen für seine „IDOLS EU TOUR“ entsprechend hoch. Doch kann Dominic Harrison aka Yungblud diese auch erfüllen?
Kleiner Spoiler: Er wird alle Erwartungen an diesem Abend sogar übertreffen!
Warm-up mit Weathers und Palaye Royale
Pünktlich um 19 Uhr ging’s los: Die Vorband Weathers aus Los Angeles legte einen echt soliden Start hin. Zwar war die Halle noch nicht ganz voll, aber das hielt die Band kein Stück zurück. Besonders das Cover des Songs „Pink Pony Club“ von Chappell Roan sorgte für die ersten ausgelassenen Tanzmoves im Publikum. Der frische Alternative-Sound sorgt mit jeder Menge guter Laune für einen super Einstieg in den Abend. Weathers haben sicherlich neue Fans dazu gewinnen können und dies absolut zurecht!
Dann kamen Palaye Royale auf die Bühne. Und ab da gab’s kein Halten mehr. Schon beim ersten Song explodierte die Stimmung und man merkte sofort, dass viele Zuschauende insbesondere für sie zum Konzert gekommen sind. Bereits im Vorfeld hat man viele Fans in Merch von Palaye Royale vor der Halle gesehen, welche nun bereits voll auf ihre Kosten kommen sind. Mit Tracks wie „Dying in a Hot Tub“ und „For You“ brachte die Band die Halle regelrecht zum Kochen. Die Truppe rund um Vocalist Remington Leith war in Topform, ständig im Publikum unterwegs und die Menge natürlich komplett am Durchdrehen. Die 40 minütige Performance ließ keine Sekunde Zeit zum Durchatmen und heizte ordentlich ein. Zeit für eine Verschnaufpause blieb jedoch nicht, denn der absolute Höhepunkt des Abends sollte noch folgen!
Der Moment: Yungblud betritt die Bühne
Um Punkt 21 Uhr wurde es dunkel, das Licht flackerte – und dann kam er: Yungblud. In dem Moment ging ein kollektives Kreischen durch die Menge, das einem fast die Ohren sprengte. Er eröffnete den Abend mit „Hello Heaven, Hello“, einem epischen Opener, der perfekt zu dieser Tour passt. Schon in den ersten Sekunden war klar: Hier steht jemand, der für die Bühne lebt.
Yungblud feierte, sprang, grinste, schrie, tanzte – und das Publikum machte einfach alles mit. Songs wie „The Funeral“, „Lovesick Lullaby“ und „My Only Angel“ (feat. Aerosmith!) sorgten für absolute Ekstase. Die ganze Halle war wortwörtlich am vibrieren.
Beim Ozzy-Osbourne-Cover „Changes“ wurde es besonders emotional und es kullerten nicht nur im Publikum Tränen. Auch Yungblud selbst war sichtlich gerührt. Diese Mischung aus purer Energie und echter Verletzlichkeit ist das, was seine Fans so an ihm lieben, und was ihn einzigartig macht.
Natürlich gab’s auch jede Menge Action: Bei „Fleabag“ holte Yungblud spontan einen Fan auf die Bühne, um Gitarre zu spielen. Der britische Ausnahmekünstler war sichtlich angetan von der Performance des Fans! Als sich Yungblud mitten im Song ins Publikum stürzte, war die Euphorie endgültig nicht mehr zu bremsen.
Als die letzten Flammen bei „Loner“ aufloderten, war klar: Das hier ist kein normales Konzert. Hier wurde ein regelrechter Personenkult zelebriert, welcher sich in den letzten Monaten rund um „Dom“ gebildet hat.
Emotionaler Abschluss
Nach einer kurzen Pause kam die Zugabe. Und wow, die hatte es in sich. Mit „Ghosts“ und der wunderschönen Ballade „Zombie“ beendete Yungblud den Abend auf eine emotionale Art und Weise. Viele Fans weinten, andere umarmten sich – alle waren sich einig: Das war magisch.
Und als wäre das nicht genug, kam Yungblud nach der Show noch bei einem der hinteren Ausgänge der Mitsubishi Electric Halle raus, schrieb Autogramme, machte Selfies und quatschte mit Fans. Kein Superstar-Gehabe, einfach ein Mensch, der seine Community liebt.
Fazit: Ein Abend, der bleibt
Was bleibt zu sagen? Yungblud hat Düsseldorf mit der 90 minütigen Performance im besten Sinne komplett auseinandergenommen. Feuer, Tränen, Glücksgefühle – alles in einem Abend, der einer Gefühlsachterbahn glich. Die Setlist war mit 13 Songs vielleicht etwas kurz, aber dafür saß jeder einzelne Moment.
Yungblud hat mal wieder bewiesen, dass er nicht nur ein Musiker ist, sondern einer der prägensten Rockstars der neuen Generation. Er ist laut, emotional und auf dem besten Weg, in den Rock-Olymp aufzusteigen. Wir werden auch in Zukunft sicherlich noch vieles von Yungblud hören und sehen. Die musikalische Zukunft sieht mit Künstlern wie ihm auf jeden Fall rosig aus.
Bleibt nur zu hoffen, dass Yungblud schnell wieder die großen Bühnen unseres Landes unsicher macht. Eine mögliche Ausgabe seines eigenen Festivals, dem Bludfest, im kommenden Jahr in Düsseldorf hat er an diesem Abend auf jeden Fall sehr offensiv ins Spiel gebracht!
Fotocredit: Universal Music
Review: Florian Chojetzki