Mit ihrem zweiten Studioalbum „Entry Wounds“ schlagen From Fall To Spring ein neues Kapitel auf – und es ist eines, das zeigt, wie weit die sechsköpfige Band aus dem Saarland seit ihren Anfängen gewachsen ist. Nach dem Debüt „Rise“ (2023), das die Band in die deutschen Charts katapultierte und international aufhorchen ließ, war klar: die Messlatte liegt hoch. Umso spannender ist es, wie From Fall To Spring diesen Druck aufgreifen und in eine kraftvolle Weiterentwicklung verwandeln.
Während „Rise“ noch den Hunger einer jungen Band in den Vordergrund stellte, die sich ihren Platz in der Szene mit unbändiger Energie erkämpfte, ist „Entry Wounds“ das Werk einer gereiften Formation. Das Album zeigt eine Band, die ihre eigenen Stärken kennt und keine Angst mehr hat, Grenzen zu verschieben. Die Kombination aus wuchtigen Metalcore-Riffs, melodischen Refrains und den für die Band typischen elektronischen Elementen wirkt runder, ausgewogener und noch prägnanter. Besonders das Zusammenspiel der beiden Frontmänner Philip und Lukas Wilhelm entfaltet hier seine volle Wirkung: ihre Stimmen stehen nicht in Konkurrenz, sondern ergänzen sich zu einem spannungsgeladenen Wechselspiel.
Klanglich gelingt From Fall To Spring die Balance zwischen Härte und Eingängigkeit besser als je zuvor. Wo „Rise“ an manchen Stellen noch wie eine erste Standortbestimmung wirkte, legt „Entry Wounds“ den Fokus klarer: hymnische Hooklines, mutige Soundexperimente und eine deutliche Handschrift. Das Album klingt selbstbewusst und international – ohne dabei den emotionalen Kern zu verlieren, der die Musik von From Fall To Spring immer schon ausgemacht hat.
Im Vergleich zu den frühen EPs und den ersten Singles wie „Supernova“ oder „Rise“ fällt auf, dass die Band weniger auf schnelle Effekte setzt und dafür stärker auf Nachhaltigkeit achtet. Die Songs wirken durchdachter, die Produktion ist detailverliebter, und die thematische Tiefe verleiht dem Album eine klare Linie. Man spürt, dass hier keine kurzfristige Hitmaschine am Werk war, sondern ein Kollektiv, das seine eigene Geschichte konsequent weiterschreibt.
„Entry Wounds“ ist ein Album, das sowohl bestehende Fans abholt als auch neue Hörer*innen neugierig machen dürfte. Es ist mutiger, kompromissloser und zugleich melodischer als der Vorgänger – ein Beweis dafür, dass die Band nicht auf der Stelle tritt, sondern sich konstant weiterentwickelt. Wenn From Fall To Spring diesen Weg weitergehen, dann stehen ihnen nicht nur volle Clubs, sondern auch die großen internationalen Bühnen offen.
Fazit: Mit „Entry Wounds“ liefern From Fall To Spring ein Album, das ihre bisherigen Erfolge nicht nur bestätigt, sondern sie endgültig in der ersten Liga des modernen Metalcore verankert. Ein Werk voller Energie, Emotion und Selbstbewusstsein – und das bislang stärkste Statement ihrer Karriere.
fotocredit: Albumcover / Artwork