Diesen Monat melden sich Sondaschule mit ihrem neuen Werk „Wir bleiben wach“ zurück – und präsentieren ein Album, das mehr ist als nur eine weitere Platte in ihrer langen Diskografie. Es ist ein Statement. Nach über 20 Jahren Bandgeschichte zeigt die Formation aus Mülheim an der Ruhr, dass sie noch immer hungrig, relevant und kompromisslos ist – vielleicht sogar mehr als je zuvor.
Während das Vorgängeralbum „Unbesiegbar“ bereits eindrucksvoll Platz 2 der deutschen Albumcharts erreichte und die Band als feste Größe in der Szene bestätigte, geht „Wir bleiben wach“ einen Schritt weiter. Das Album wirkt intensiver, persönlicher und gleichzeitig kämpferischer. Sondaschule verweben ihre bekannten Einflüsse aus Ska, Punkrock und Reggae zwar weiterhin gekonnt, doch die neue Platte klingt geschlossener, fokussierter und deutlich facettenreicher.
Die Texte bleiben klar und unmissverständlich: Haltung gegen Rechts, Solidarität, Zusammenhalt. Das alles ist bei Sondaschule kein aufgesetztes Label, sondern tief in der DNA verankert. Aber „Wir bleiben wach“ ist mehr als reine Parole. Es ist ein Album, das den Hörer*innen gleichermaßen Hoffnung und Wut, Aufbruch und Reflexion mit auf den Weg gibt – und dabei nicht vergisst, dass Punk immer auch Charme, Humor und Spielfreude braucht.
Im Vergleich zu älteren Platten der Band fällt auf, wie sehr sich Sondaschule weiterentwickelt haben. Wo frühe Werke oft kantiger, roher und direkter klangen, wirkt das aktuelle Album reifer und runder – ohne an Energie einzubüßen. Es erinnert an die Entwicklung anderer Größen der Szene, die gelernt haben, ihre musikalische Wucht mit einer tieferen inhaltlichen Vielschichtigkeit zu verbinden. Wer mit „Unbesiegbar“ zufrieden war, wird hier noch mehr bekommen – und wer die Band seit den Anfangstagen verfolgt, erlebt, wie weit sie ihren Sound inzwischen getragen haben.
Ehrlich gesagt: Nicht jede Platte von Sondaschule hatte in der Vergangenheit die gleiche Schlagkraft. Manche Alben wirkten stellenweise vorhersehbar oder verloren sich in Wiederholungen. Doch „Wir bleiben wach“ schafft es, genau diese Stolpersteine zu vermeiden. Stattdessen überzeugt es durch Klarheit, Dringlichkeit und eine musikalische Vielfalt, die zeigt, dass die Band nicht in Routinen erstarrt ist.
Unterm Strich ist „Wir bleiben wach“ das bislang vielschichtigste Album der Band – ein Werk, das gleichzeitig Mut macht, provoziert und mitreißt. Es ist ein Beweis dafür, dass Punkrock im Jahr 2025 nicht nur überleben, sondern relevanter denn je klingen kann.
26.09.2025 Oberhausen, Turbinenhalle (Albumrelease-Show)
11.12.2025 Stuttgart, Im Wizemann
12.12.2025 Wiesbaden, Schlachthof(Ausverkauft)
13.12.2025 Düsseldorf, Mitsubishi-Electric-Halle
19.12.2025 Hamburg, Sporthalle
20.12.2025 Leipzig, Haus Auensee
21.12.2025 München, Tonhalle
19.11.2025 Zürich, Dynamo
21.11.2025 Wien, Arena
28.11.2025 Berlin, Columbiahalle
29.11.2025 Hannover, Swiss Life Hall
Fotocredit: Flo Ehlich