Auch am zweiten Tag des Reeperbahn Festivals 2025 zeigte sich wieder wieso wir hier beim Reeperbhan Festival sind. Neben zahlreichen Konzerten, Showcases und Begegnungen stand an diesem Donnerstag vor allem die Verleihung des Helga Awards im Mittelpunkt – eine Auszeichnung, die Festivals in verschiedenen Kategorien ehrt und Jahr für Jahr ein echtes Highlight darstellt.
In der Kategorie „Bestes Festival“ konnte sich in diesem Jahr das Open Flair Festival durchsetzen. Eine verdiente Würdigung für ein Event, das seit Jahren für seine besondere Atmosphäre, ein starkes Line-up und eine treue Community bekannt ist. Besonders stolz sind wir darauf, dass das Ab geht die Lutzi Festival den Award in der Kategorie „Größtes Glück für den kleinen Geldbeutel“ erhielt. Dieses Festival begleiten wir bereits seit einigen Jahren als Medienpartner und es freut uns sehr, dass das Engagement des Teams nun auch mit diesem Preis gewürdigt wurde.
Beim „Feinsten Booking“ machte schließlich das Summertime Festival das Rennen. Darüber hinaus wurden noch zahlreiche weitere Preise in unterschiedlichen Kategorien vergeben – eine vollständige Übersicht aller Gewinner*innen findet ihr z.B. hier.
Doch die Feierlichkeiten rund um den Helga Award waren nur ein Teil des abwechslungsreichen Programms. Auch musikalisch hatte Tag zwei wieder einiges zu bieten.
Ein besonderes Highlight spielte sich in der Großen Freiheit 36 ab, wo Big Special die Bühne eroberte. Das Duo aus den UK zeigte eindrucksvoll, warum sie aktuell zu den spannendsten Newcomern gehören. Mit einer Mischung aus wuchtigen Vocals, rauem Post-Punk-Einschlag und einer Energie, die sofort den ganzen Raum vereinnahmte, schafften sie es, das Publikum zwischen Euphorie und Gänsehaut pendeln zu lassen. Vor allem die Art, wie die Band Spannung aufbaut und in treibende Refrains entlädt, sorgte für Begeisterung. Man spürte: Hier wächst ein Act heran, der auch auf den ganz großen Bühnen bestehen kann.
Im 25 Club gehörte die Bühne BabyJoy, die mit ihrer charismatischen Ausstrahlung und enormer Bühnenpräsenz überzeugte. Ihre Mischung aus Rap, Soul und experimentellen Beats zog die Zuschauer*innen von der ersten Sekunde an in den Bann. Zwischen kraftvollen Vocals, verspielten Momenten und einer spürbaren Leidenschaft für ihr Handwerk lieferte sie eine Performance, die klar machte, dass hier eine Künstlerin auf dem Sprung nach ganz oben steht.
Zur späten Stunde stand dann im Kaiserkeller noch ein ganz besonderes Hip-Hop-Highlight auf dem Programm: Ahzumjot. Für viele Fans war sein Auftritt ein emotionales Wiedersehen mit alten Klassikern, die längst Kultstatus genießen. Gleichzeitig stellte er neue Tracks vor, die zeigten, dass er seinen Sound weiterentwickelt hat, ohne an Schärfe und Authentizität zu verlieren. Eine Stunde lang bot er eine packende Mischung aus Nostalgie und frischem Material – und bewies einmal mehr, warum er auf der Bühne als unschlagbar gilt. Seine Nähe zum Publikum, sein charismatisches Storytelling und die Intensität seiner Performance machten den Auftritt zu einem der Höhepunkte des Abends.
So endete der zweite Tag des Reeperbahn Festivals mit einem runden Mix aus Preisverleihung, neuen Entdeckungen und etablierten Größen. Schon jetzt steht fest: Die Hälfte des Festivals ist geschafft, doch die Spannung steigt weiter. Wer wissen möchte, wie es an Tag drei weitergeht, sollte auf jeden Fall wieder vorbeischauen – denn das Beste kommt bekanntlich noch.
Review: Kevin Randy Emmers
Fotocredit: Julia Tiemann