Stakeout ist vermutlich die exklusivste Band der Welt…oder zu mindestens Deutschlands. Die Band gibt es seit Anfang der 2000er, das letzte Studioalbum erschien 2010 und im letzten Jahr erschien „Selbstständiger Melancholiker (Vergessene Hits)“ – ein 9 Stück starkes Album mit Songs, die das letzte Jahrzehnt ihr Dasein aus einer Festplatte von Sänger Thomas Martiens fristete. Die Band ist bekannt dafür, dass es (mindestens) 1 Konzert pro Jahr gibt. Am 20.11.2025 findet dieses im Cassiopeia in Berlin statt und anlässlich dessen haben wir uns mit Thomas Martiens über die Band, das anstehende Konzert und seinen Podcast „Eulen vor die Säue“ ausgetauscht.
Frontstage Magazine: Für die Menschen, die noch nie etwas von Stakeout gehört haben – wie würdest du die Band vorstellen?
Thomas: Stakeout ist so eine Band, die, wenn man sie nur einmal aus Versehen hört oder live sieht, sich sofort ins Gehirn schleicht und festsetzt. Wir bewegen uns ja im selbst gebastelten Genre des FunPunkPopAlternativeRock mit gelegentlichen Offbeatausflügen und Texten von „Umhimmelswillen“ bis „Träneverdrück“ und da ist eigentlich für jeden was dabei, der Fröhlichsein gut findet.
Frontstage Magazine: Ihr seid „Deutschlands exklusivste Band“ und spielt eigentlich ein exklusives Konzert pro Jahr – dieses Jahr am 20.11.2025 im Cassiopeia Berlin – wie kam es dazu, dass er vorab einen Secret Gig gespielt habt?
Thomas: Also früher haben wir um die 70 Konzerte pro Jahr in ganz Deutschland gespielt, aber mangels Superstarwerdung mussten wir irgendwann echte Berufe ergreifen und dann blieb für die Band nicht mehr so viel Zeit. Deshalb sind wir dazu übergegangen, uns als Alleinstellungsmerkmal sehr rar zu machen. Seitdem gilt die Regel: Ein Konzert pro Jahr. Und dass es dieses Jahr zwei werden/wurden, liegt an einer alten Wegbegleiterin, die uns spontan auf ein sehr geheimes, exklusives Festival gebucht hat. Das war auf jeden Fall eine gute Vorbereitung für das echte, einzige Konzert am 20.11.25 im Cassiopeia in Berlin.
Frontstage Magazine: Eure Konzerte sind ja so exklusiv, dass kein Gig wie der andere ist. Worauf können wir uns in diesem Jahr freuen?
Thomas: Das Rarmachen bringt natürlich den Luxus mit, dass man sich sehr gut auf so ein Konzert vorbereiten kann. Tatsächlich versuchen wir jedes Jahr die Zuschauenden massivst zu irritieren. Sei es durch Aufteilung des Konzerts in verschiedene Minikonzerte, absurde Zwischenansagen vom Band oder die mittlerweile schon von Fans eingeforderte Halbzeitshow, die auch dieses Jahr wieder Frank Tonmann (ja, der echte Frank Tonmann von Joko & Klaas) bestreiten wird. Er plant da irgendwas zwischen Tarotkarten legen und Zaubershow.
Frontstage Magazine: Wie viel Vorbereitung steckt ihr in eure Shows?
Thomas: Das Verhältnis von Vorbereitung und eigentlicher, spontaner Show beträgt bei uns klassische 70:70 Prozent. Wie so eine gute Whiskey-Cola-Mische.
Frontstage Magazine: Euer letztes Album „Geschenk an die Welt“ erschien 2010. Im letzten Jahr habt ihr die EP „Selbstständiger Melancholiker (Vergessene Hits)“ veröffentlicht. Wäre es denkbar, dass es irgendwann wieder neue Songs geben wird? An mangelndem kreativem Output kann es nicht liegen – das beweist du regelmäßig durch musikalische Beiträge in deinem Podcast „Eulen vor die Säue“.
Thomas: Mit Stakeout haben wir ca. 80 Hits und 10 Füllsongs im Gepäck. Das reicht auf jeden Fall für abwechslungsreiche, weitere 50 Konzerte. Es gibt hier und da noch ein paar Ideenskizzen, aber nichts, was jetzt ganz dringend released werden müsste.
Und die Songs, die ich für den Podcast schreibe, die sind teilweise so dermaßen drüber, dass die out of context wahrscheinlich gar nicht richtig funktionieren würden. So wie grad die völlig absurden Mallorca-Swingjazz-Asi-Hits, die ich unter dem Bandnamen „Hamstreet Boys“ gern mal irgendwo aufführen wollen würde.
Frontstage Magazine: Apropos „Eulen vor die Säue“. Im Podcast hast du die Rubrik „Thomas Cool ihm sein School of Rock“. Wie würdest du Stakeout bei „School of Rock“ einordnen?
Thomas: Bei dieser Rubrik geht es in erster Linie darum, überhaupt erstmal den Menschen da draußen das Genre Rock näher zu bringen. Das verliert ja leider immer mehr an Bedeutung. Deshalb stell ich da nur absolute Größen der Branche vor und (noch) keine unbekannten Bands wie Stakeout. Aber wenn man sich mit uns auseinandersetzen möchte, würde ich auf jeden Fall die „Geschenk an die Welt“-Platte empfehlen. Das ist definitiv unser Opus Magnum Mandel.
Tickets für das Konzert im Cassiopeia Berlin am 20.11.2025 gibt’s hier und Tickets für Eulen vor die Säue im Backstage München am 13.12.2025 gibt’s hier.
Fotocredit: Thomas Martiens / Stakeout